Krach schon vor der Hochzeit

Nico Rosberg wechselt voraussichtlich nächste Saison von Williams zu McLaren-Mercedes. Doch bei den Hamiltons regt sich offenbar Widerstand gegen den Deal mit dem talentierten Deutschen
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Lewis Hamilton ist bei McLaren-Mercedes die uneingeschränkte Nummer 1. Sollte Nico Rosberg zu den Silberpfeilen wechseln, müsste er sich neu beweisen.
AP Lewis Hamilton ist bei McLaren-Mercedes die uneingeschränkte Nummer 1. Sollte Nico Rosberg zu den Silberpfeilen wechseln, müsste er sich neu beweisen.

Nico Rosberg wechselt voraussichtlich nächste Saison von Williams zu McLaren-Mercedes. Doch bei den Hamiltons regt sich offenbar Widerstand gegen den Deal mit dem talentierten Deutschen

SPA-FRANCORCHAMPS Bevor er nach Spa fuhr, hat sich Nico Rosberg in die Luft sprengen lassen. Als Gaststar absolvierte der 24-Jährige einen Filmstunt für die Actionserie „Alarm für Cobra 11“. „Es war genauso, als würde man in einem Film in die Luft gesprengt werden“, sagt Rosberg, „ich hatte viel Spaß dabei.“

Noch mehr Spaß hat der Weltmeistersohn aus Monaco aber im Rennauto. Rosberg zählt nach Ansicht aller Experten zu den talentiertesten und zuverlässigsten Formel-1-Piloten. „In den ersten drei bis fünf Runden ist er der aufregendste Fahrer auf der Strecke“, meint sein Chef Frank Williams, „er ist zielstrebig und ein bisschen arrogant, was gut ist.“ In den letzten sieben Rennen pilotierte Rosberg seinen Williams in die Punkte, in Valencia wurde er zuletzt Fünfter. Viel mehr ist mit dem eher mittelmäßigen Auto nicht drin.

Kein Wunder, dass Rosberg sich nach vier Jahren bei Williams zu Höherem berufen fühlt. „Nach vier Jahren in der Formel 1 ist es Zeit für mich zu gewinnen“, sagt Rosberg. Vor allem McLaren-Mercedes buhlt schon seit Monaten offen um Rosberg, der sein anfängliches Image des Formel-1-Mannequins mittlerweile dank seiner kompromisslosen Fahrweise abgestreift haben dürfte. Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug hält Rosberg für einen „brillanten Rennfahrer“. Ein blendender Markenbotschafter, ein frisches junges und zugkräftiges Mercedes-Gesicht für die Werbung wäre der Sohn von Ex-Champion Keke Rosberg fraglos auch.

Ein Wechsel zu den Silberpfeilen erscheint da nur logisch. Zumal Rosberg nach dem angekündigten Ausstieg von BMW auch keine großen Alternativen hat. Bei Ferrari wird nächstes Jahr höchstwahrscheinlich Fernando Alonso fahren. Und die Rückkehr von Michael Schumacher ist auch noch nicht vom Tisch. Rosberg muss also zu McLaren-Mercedes, wenn er sich verbessern will. Aller Voraussicht nach wird der Wechsel auch klappen. Eine richtige Liebesheirat von Anfang an wäre es aber wohl nicht. „McLaren-Mercedes ist auf jeden Fall eine sehr interessante Option“, wiederholt Rosberg nur immer wieder. Uneingeschränkte Begeisterung klingt anders.

Zumal Rosberg den Silberpfeilen schon 2007 eine Absage erteilte. Und das haben einige bei McLaren nicht vergessen. Ex-Teameigner Ron Dennis hatte das damals als persönlichen Affront verstanden und soll sich darüber heftig mit Rosbergs Vater Keke in die Haare gekriegt haben. Dennis’ Nachfolger Martin Whitmarsh ist da deutlich entspannter. Dem Vernehmen nach hätte er kein Problem damit, Mercedes den Wunsch nach einem deutschen Fahrer im Silberpfeil zu erfüllen.

Allerdings wäre Whitmarsh Sebastian Vettel wohl lieber gewesen. Als Red Bull in Valencia Vettels Vertragsverlängerung bekannt gab, soll Whitmarsh enttäuscht reagiert haben. Möglicherweise hat Whitmarsh auch Angst, sich mit Rosberg Ärger ins Haus zu holen. Den ersten Krach gab es schon vor der Hochzeit. Denn der Hamilton-Clan soll gar nicht so glücklich sein über Haugs Wunsch. Anthony, der Manager-Vater von Weltmeister Lewis, setzt sich unermüdlich für den Verbleib des schwachen Heikki Kovalainen als Teamgefährten seines Sohnes ein. Als er in Valencia vom Plan des Teams erfuhr, Rosberg zu verpflichten, sollen ihm nur einige unflätige Ausdrücke eingefallen sein. <

b>Peter Hesseler, Filippo Cataldo

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