Kostner verteidigt EM-Titel im Eiskunstlauf

Die elegante Italienerin Carolina Kostner hat ihren Titel bei den Eiskunstlauf- Europameisterschaften verteidigt. Eine herbe Enttäuschung gab es hingegen für die viermalige deutsche Meisterin Annette Dytrt.
Die elegante Italienerin Carolina Kostner hat ihren Titel bei den Eiskunstlauf-Europameisterschaften verteidigt. Die 20 Jahre alte Wahl-Oberstdorferin setzte sich am Samstag in Zagreb mit 171,28 Punkten gegen Sarah Meier (169,44) aus der Schweiz und Laura Lepisto (Finnland/165,65) durch. Die viermalige deutsche Eiskunstlauf-Meisterin Annette Dytrt beendete die EM vor 4000 Zuschauern im Sportdom der kroatischen Hauptstadt auf dem enttäuschenden zwölften Platz. Nach dem Kurzprogramm war die Oberstdorferin noch Neunte gewesen.
Dytrt nicht stabil genug
Nur mit einer Top-Ten-Platzierung hätte die Deutsche Eislauf-Union (DEU) zwei Startplätze bei der EM 2008 in Helsinki gehabt. «Ich hatte so schwere Beine, ich weiß nicht, ob es Kopfsache war», sagte Dytrt, «ich hatte immer diesen zehnten Platz im Kopf. Dafür habe ich gekämpft». Die 24-Jährige zeigte sich auch nach ihrer mehr als einjährigen Wettkampfpause nicht stabil genug für eine große Meisterschaft. Bereits bei der Anfangskombination zögerte sie, stand nur einen doppelten statt eines dreifachen Flips, auf den zweiten Sprung (Doppel-Toeloop) verzichtete sie, und bei der Wiederholung wäre sie fast gestürzt. «Das Training war hier so gut, und das Einlaufen ging auch», sagte die zierliche blonde Läuferin. «Ich habe sogar während des Laufens noch gerechnet, womit ich Punkte herausholen kann.» Die Preisrichter bestraften aber ihre fehlenden hochwertigen Sprünge und die schwachen Pirouetten mit der niedrigen Punktzahl von 132,95 Zählern. Trotz der schwachen Leistung fährt die gebürtige Tschechin, die als nationale Dritte international nur dabei sein darf, weil die deutsche Meisterin Sarah Hecken (Mannheim) und die Zweite Isabel Drescher (Dortmund) zu jung sind, im März zur WM nach Göteborg. Auch im kommenden Winter dürfen die zwei Talente zwar die Grand-Prix-Serie laufen, für die EM und WM sind sie aber zu jung. Bis dahin muss der als Schleifer bekannte Coach Karel Fajfr im Allgäuer Leistungszentrum mit Dytrt mentale Aufbau-Arbeit leisten. «Der zehnte Platz wäre drin gewesen», sagte DEU-Sportdirektor Udo Dönsdorf, der mit Sorge mitansehen musste, wie sich Dytrt wieder einmal selbst im Weg stand. Ganz anders trat da die Südtirolerin Kostner auf, die in einem Bonbon-roten Tüllkleidchen nicht nur bei den Sprüngen eine gute Figur machte. «Ich war voller Selbstvertrauen. Es hat zwar nicht alles alles geklappt, aber ich bin sehr ruhig geblieben», sagte die Schülerin des ehemaligen DDR-Meisters Michael Huth, der schon mit Tomas Verner den EM-Titel geholt hatte und erfolgreichster Trainer in Zagreb war. (Britta Körber, dpa)