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Kommentar: Vettel ist kein Schumacher

Der AZ-Sportredakteur Johannes Schnabl über Sebastian Vettels Abgang von Ferrari.
Johannes Schnabl
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Als 2014 der Wechsel von Sebastian Vettel zu Ferrari bekannt wurde, klang das bei Motorsportfans beiderseits der Alpen wie ein feuchter Formel-1-Traum. Die Tifosi und Ferraristi hofften, der junge Vierfachweltmeister würde die Scuderia nach sieben Jahren ohne Titel zur roten Renaissance führen. Und im nicht mehr ganz so Motorsport-enthusiastischen Deutschland glaubten die Fans an das nächste italienisch-deutsche Motor-Märchen: Vettelmania statt Schumi-Hype. Knapp sechs Jahre später endet die vermeintliche Traum-Ehe im Rosenkrieg und Fans hier und da fragen, wer Schuld hat. Diplomatische Antwort: Beide.

Ferrari ist es einfach nicht gelungen, seinem Star-Piloten ein dauerhaft siegfähiges Auto bereitzustellen, wie es Mercedes über Jahre für Lewis Hamilton schaffte. Dazu kamen andauernde interne Querelen und ständige Führungswechsel, die Vettel eine vertrauensvolle Zusammenarbeit erschwerten. Doch Ferrari heißt auch Emotion. Dass die Scuderia kein perfekt durchfrisierter Rennstall ist wie Red Bull – auch das musste Vettel leidvoll feststellen.

Und: Vettel ist eben kein Michael Schumacher. Der fand bei seinem Wechsel zu Ferrari 1996 auch ein rotes Chaos vor, schaffte es aber, das Team hinter sich zu vereinen und nach ihm auszurichten. Diese Führungsstärke, dieser im Rennsport unabdingbare Egoismus fehlt Vettel, der auch zu oft, wenn es darauf ankam, Nerven zeigte. Letztlich haben beide Seiten voneinander zu viel erwartet. Ein rotes Missverständnis.

Lesen Sie auch: Nach Ferrari-Aus - Sebastian Vettel mit emotionalem Statement

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