Kohlschreiber wieder solo - er feuert den Coach

Deutschlands Tennis-Ass trennt sich von Trainer Thomas Hogstedt. "Ich war in der letzten Zeit gehemmt und nicht so frei."
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Wieder trainerlos: Philipp Kohlschreiber.
dpa Wieder trainerlos: Philipp Kohlschreiber.

Deutschlands Tennis-Ass trennt sich von Trainer Thomas Hogstedt. "Ich war in der letzten Zeit gehemmt und nicht so frei."

Philipp Kohlschreiber will sein Tennisleben neu ordnen und als Solist den Durchbruch schaffen. Der Davis-Cup-Spieler hat sich auf unbestimmte Zeit von seinem verantwortlichen Trainer Thomas Hogstedt getrennt. Dies teilte der Augsburger nach seinem Auftaktsieg beim ATP-Masters-Turnier gegen den Spanier Nicolas Almagro (6:3, 6:4) mit. „Thomas ist zwar hier, aber nicht mit mir. Wir haben gesprochen, und ich habe jetzt eine Auszeit genommen“, sagte Kohlschreiber

Die Ankündigung kam keinesfalls überraschend. Angedeutet hatte Kohlschreiber bereits in der Vorwoche in München, dass er etwas in seinem Umfeld ändern wolle. Als Grund nannte der 25-Jährige nun: „Ich war in der letzten Zeit gehemmt und nicht so frei, und ich muss jetzt schauen, dass ich dieses Gefühl ablege. Ich wollte das Turnier alleine spielen, vielleicht, um mir mal die Last und den Druck zu nehmen, mal ich zu sein.“ Wichtig sei, im Moment „die Dinge rauszufiltern, die mir gut tun“. Nach Madrid wird sich Kohlschreiber beim Arag World Team Cup in Düsseldorf dem deutschen Publikum präsentieren.

Kohlschreiber: Der Karriereschub mit Hogstedt blieb aus

Mit Thomas Hogstedt hatte Philipp Kohlschreiber seit Dezember zusammengearbeitet. Doch auf den erhofften Karriereschub wartet er bislang vergeblich. Dabei waren Kohlschreiber beste Voraussetzungen geschaffen worden. Hogstedt, einst Coach von Nicolas Kiefer und Tommy Haas und mittlerweile Leiter der Münchner TennisBase, holte den Fitness-Experten Marco Pannichl nach Oberhaching, um auch ihm Beine zu machen. Zudem kümmerte sich Tennis-Base-Coach Stefan Eriksson intensiv um „Kohli“.

Hogstedt unterließ es aber auch nicht, seinen Schützling in die Pflicht zu nehmen. So kritisierte er bei Kohlschreiber mangelnde Einstellung. „Philipp muss verstehen, was es wirklich braucht, um Weltspitze zu sein“, sagte Hogstedt. Grundsätzlich sprach er dem Schwaben aber alle Möglichkeiten zu. „Sein Potenzial kennt keine Grenzen. Er könnte die Nummer 1 der Welt sein“, hatte er nach seiner Verpflichtung Ende letzten Jahres gesagt. Doch schon gut einen Monat später folgte der Rüffel. Hogstedt fand, dass Kohlschreiber im Hinblick auf seine Ziele „manchmal nicht fokussiert genug“ sei. „Er findet immer noch zu leicht Ausflüchte, wenn etwas nicht so geklappt hat. Du musst lernen, den Druck zu lieben. Sonst wirst du immer wieder in engen Situationen versagen.“ Kohlschreiber müsse auch die „ganze Organisation seiner täglichen Arbeit“ neu lernen: „Erfolg kommt nicht mit der Post“, so der Schwede.

Hogstedt: "Erfolg kommt nicht mit der Post"

Wozu Philipp Kohlschreiber in der Lage ist, hatte er 2008 bestenfalls angedeutet. Im Januar triumphierte er in Auckland, bei den Australian Open gewann er auf dem Weg ins Achtelfinale gegen den Amerikaner Andy Roddick („mein Highlight“). Er bezwang seine deutschen Rivalen Kiefer und Haas – „dann verpuffte meine Energie“. Zwei Viruserkrankungen und ein Muskelfaserriss ausgerechnet vor den Olympischen Spielen bremsten Kohlschreibers Elan. Dazu kamen die Diskussionen um Nationalmannschafts-Prämien und angeblich fehlenden Teamgeist des Schwaben.

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