Köln erstklassig, Aue steigt ab

Der 1. FC Köln folgt Borussia Mönchengladbach in die erste Bundesliga. Der Kampf um den Klassenerhalt kulminiert am letzten Spieltag, noch fünf Teams müssen die Drittklassigkeit fürchten.
Nach dem rheinischen Nachbarn Borussia Mönchengladbach hat auch der dreimalige deutsche Meister 1. FC Köln am Sonntag mit einem verdienten 2:0 (1:0)-Heimsieg im direkten Duell mit dem Mitkonkurrenten FSV Mainz 05 die heiß ersehnte Rückkehr in die Fußball-Bundesliga perfekt gemacht. «Wir haben keine überragende Saison gespielt, aber in den letzten fünf, sechs Spielen hat die Mannschaft überragend gespielt», kommentierte Vereinspräsident Wolfgang Overath: «Der FC hat die Aufgabe, in der 1. Liga zu spielen. Wir gehören zu den Top-Klubs in Deutschland.»
Die beiden Aufstiegs-Tore am vorletzten Spieltag der 2. Liga für das frenetisch gefeierte Team von Trainer Christoph Daum vor 50.000 Zuschauern in der ausverkauften Kölner Arena erzielte Roda Antar. Der Libanese traf erst per Kopf (22. Minute) und dann mit dem Fuß (66.). «Endlich ist der Druck weg. Wir haben eine schwere Saison hinter uns und sind belohnt worden», sagte der zu Bayer Leverkusen wechselnde Nationalspieler Patrick Helmes. Offen ist, ob Daum Trainer bleiben wird. «Das ist heute sicher kein Thema», sagte Overath: «Heute freuen wir uns.»
Mainz darf noch hoffen
Schon um 14.23 Uhr glich das Kölner Stadion einem Tollhaus: Nach einem Eckball von Ümit Özat köpfte Antar das 1:0 - die FC-Fans unter den 50.000 Zuschauern stimmten begeisterte Erstliga-Gesänge an. Als Antar in der 66. Minute Tor Nummer zwei nachlegte, konnte die FC- Party richtig starten. Die im Saison-Endspurt schwächelnden Mainzer dürfen trotz der zweiten Niederlage in Serie immer noch auf ein Happy-End hoffen: Bei einem Heimsieg gegen St. Pauli am letzten Spieltag dürfte Hoffenheim gleichzeitig nicht gegen Fürth gewinnen. Gegenüber den punktgleichen Freiburgern, die Wehen Wiesbaden empfangen, haben die Mainzer die klar bessere Tordifferenz.
Abgestiegen sind am 33. Spieltag nach Carl Zeiss Jena auch Erzgebirge Aue und der SC Paderborn. Aue erkämpfte bei der noch zitternden TuS Koblenz ein 2:2, Paderborn verabschiedete sich mit einem 1:1 beim SV Wehen Wiesbaden in die neue 3. Liga. «Die Stimmung ist geknickt», berichtete Paderborns Trainer Pawel Dotschew nach dem K.o. Auch mit Auswärtssiegen hätten beide Clubs wegen der anderen Ergebnisse keine Chance mehr auf den Klassenverbleib gehabt.
Die Entscheidung über den dritten Aufsteiger sowie den letzten Absteiger fällt erst in einem Herzschlag-Finale am kommenden Sonntag. Dabei kämpft das Trio 1899 Hoffenheim, Mainz 05 und SC Freiburg um den Sprung in die Bundesliga: Die besten Aussichten hat Aufsteiger Hoffenheim bei zwei Punkten Vorsprung auf die beiden Verfolger sowie einem Heimspiel gegen Greuther Fürth.
Hoffenheim nutzt den Matchball nicht
Der Dorfklub hatte den Durchmarsch von der Regionalliga in die Bundesliga beim 1:1 in Offenbach schon für eine knappe halbe Stunde vor Augen. Francisco Copado hatte das Team von Trainer Ralf Rangnick per Foulelfmeter in Führung gebracht (54.). Doch Suat Türker konnte für die abstiegsbedrohten Offenbacher mit einem unberechtigten Handelfmeter in der 81. Minute ausgleichen.
Die Freiburger wahrten ihre kleine Aufstiegschance mit einem überraschenden 3:2-Sieg beim Spitzenreiter Borussia Mönchengladbach. Karim Matmour (8.) sowie Ali Günes (36./59.) schossen die SC-Tore vor 54.067 Besuchern im Borussia-Park, die eigentlich die eingeplante Meisterschaft ihrer Gladbacher bejubeln wollten.
Der vierte und letzte Absteiger wird unter gleich fünf Teams ausgespielt - der TuS Koblenz, Kickers Offenbach (je 38 Punkte), dem FC Augsburg, VfL Osnabrück (je 37) und dem 1. FC Kaiserslautern (36). Die Pfälzer erkämpften durch das späte Ausgleichstor von Josh Simpson (88.) einen Punkt beim 2:2 beim Absteiger Jena. Augsburg verlor durch einen Last-Minute-Elfmeter von Bernd Nehrig mit 2:3 in Fürth. Der VfL Osnabrück verspielte beim 1:1 bei 1860 München eine 1:0-Führung. (dpa)