Knalleffekt in der Formel 1: BMW steigt aus
MÜNCHEN - Nun ist es offiziell. Der Autobauer BMW zieht sich aus der Formel 1 zurück. Der Grund für den Ausstieg ist ein Strategiewechsel innerhalb des Konzerns.
Der Automobilhersteller BMW steigt nach der laufenden Saison aus der Formel 1 aus. Das gab der Konzern am Mittwochvormittag offiziell bekannt, bevor Vorstandschef Norbert Reithofer in einer Pressemitteilung diesen Entschluss in einer kurzfristig einberufenen Pressekonferenz in München erläuterte.
Grund für den Ausstieg ist ein Strategiewechsel innerhalb des Unternehmens, das künftig das Hauptaugenmerk auf neue Antriebstechnologien und Nachhaltigkeit legen will. Die schwachen sportlichen Leistungen in diesem Jahr und die Kosten waren wohl nicht allein ausschlaggebender Grund. Neben Reithofer wohnten auch Entwicklungsvorstand Klaus Draeger und Motorsportdirektor Mario Theissen der Pressekonferenz bei.
„Natürlich ist uns dieser Entschluss schwer gefallen. Aber es ist ein konsequenter Schritt vor dem Hintergrund der strategischen Neuausrichtung unseres Unternehmens“, sagte Reithofer. „Natürlich hätten wir alle dieses ambitionierte Projekt gerne weitergeführt und gezeigt, dass die aktuelle Saison nach drei erfolgreichen Jahren ein Ausrutscher war. Aus Sicht des Unternehmens kann ich diese Entscheidung aber nachvollziehen“, sagte Theissen.
Drittletzter Platz in der WM-Wertung
BMW war 2000 als Motorenlieferant von Williams in die Formel 1 zurückgekehrt und hatte 2005 das Schweizer Sauber-Team gekauft. Ab 2006 war man dann als eigenständiges Team BMW-Sauber in der Königsklasse unterwegs und hatte im vorigen Jahr durch den Polen Robert Kubica in Kanada den ersten Sieg gefeiert. In dieser Saison fahren die Weiß-Blauen, immerhin Dritter der Konstrukteurs-WM 2008, aber den eigenen Zielen hinterher. Mit lediglich acht Punkten belegt der Rennstall nur den drittletzten Platz der WM-Wertung anstatt wie geplant um den Titel zu fahren. In der Turbo-Ära der Formel 1 war BMW bereits von 1982 bis 1987 als Motorenlieferant von Brabham, Arrows und Benetton tätig. Neben insgesamt neun Siegen feierten die Münchner 1983 auch den ersten WM-Titel eines Turbo-Autos durch den Brasilianer Nelson Piquet.
In der Turbo-Ära der Formel 1 war BMW bereits von 1982 bis 1987 als Motorenlieferant von Brabham, Arrows und Benetton tätig. Neben insgesamt neun Siegen feierten die Münchner 1983 auch den ersten WM-Titel eines Turbo-Autos durch den Brasilianer Nelson Piquet.
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