Klitschko gewinnt Box-Spektakel auf Schalke

Profi-Boxer Wladimir Klitschko bleibt Schwergewichts-Weltmeister der Verbände WBO und IBF. Der 33 Jahre alte Ukrainer bezwang vor 60.000 Zuschauern in der Gelsenkirchener Veltins-Arena den Usbeken Ruslan Chagaev durch technischen K.o.
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Klitschko hält Chagaev auf Distanz
dpa Klitschko hält Chagaev auf Distanz

GELSENKIRCHEN - Profi-Boxer Wladimir Klitschko bleibt Schwergewichts-Weltmeister der Verbände WBO und IBF. Der 33 Jahre alte Ukrainer bezwang vor 60.000 Zuschauern in der Gelsenkirchener Veltins-Arena den Usbeken Ruslan Chagaev durch technischen K.o.

Klitschko, der sich nach seinem überzeugenden Erfolg von den Fans minutenlang feiern ließ, schaffte den 53. Sieg im 56. Kampf. „Glück auf und vielen, vielen Dank“, verneigte sich der Faustkämpfer mit Worten vor dem lautstarken und begeisterten Publikum.

Für den 30-jährigen Chagaev, der bei der Hamburger Universum Promotion unter Vertrag steht, war es die erste Niederlage im 26. Profi-Kampf. „Heute ist nicht mein Tag“, meinte Chagaev, der gegen den schnellen und taktisch klasse agierenden Klitschko chancenlos blieb. Der WBA-Weltmeistergürtel des Usbeken stand nicht zur Disposition. Der in Panama ansässige Verband hatte wenige Stunden vor dem Duell eine Titelvereinigung abgelehnt. Chagaev und der Russe Nikolai Walujew werden gemeinsam als Weltmeister geführt.

In dem Duell vor der beeindruckend großen Kulisse bestimmte Klitschko von Beginn an das Geschehen. Chagaev, der sich vor und auch nach dem Kampf im Schalke-Trikot mit der Rückennummer 2009 präsentierte, versuchte es aus der Nahdistanz. Durchschlagender Erfolg blieb aber Fehlanzeige. Der 15 Zentimeter größere Klitschko vertraute auf seine Reichweite und hielt den Herausforderer jederzeit auf Distanz.

Schon in der zweiten Runde schickte Klitschko seinen Kontrahenten dann mit einer krachenden Links-Rechts-Kombinationen auf den Boden; Chagaev stand wieder auf, seine anfängliche Beweglichkeit war jedoch dahin. Immer wieder punktete Klitschko mit seiner linken Führhand, ein Cut aus der siebten Runde machte seinem Gegner zudem zu schaffen. Dann gab der Usbeke auf. „Die Gesundheit des Sportlers geht vor“, betonte Klitschko und lobte seinen Kontrahenten als „wahnsinnig erfahrenen Boxer“. „Es waren zu viele harte Treffer, die er bekommen hat“, meinte Chagaev-Coach Michael Timm, nachdem sein Schützling in der neunten Runde einen Schlagreigen hatte einstecken müssen, ohne echte Gegenwehr mehr zu zeigen.

Und um sich auf den Rechtsausleger einzustellen, hatte Klitschko nur gut zwei Wochen Zeit. Ursprünglich sollte er gegen den Normalausleger David Haye antreten, doch der Brite hatte wegen einer Trainingsverletzung abgesagt.

Ob Chagaev seinen Weltmeistertitel behält, will die WBA in den nächsten Tagen entscheiden. Der Verband hat bislang noch keine Konsequenzen aus der Absage des Kampfes zwischen Walujew und Chagaev am 30. Mai in Helsinki gezogen. Damals untersagten finnische Ärzte das Duell, weil Chagaev Träger des Hepatitis-B-Antigens ist. Deutsche Ärzte erklärten jedoch, dass vom Usbeken keine Ansteckungsgefahr ausgehe.

Das Duell in der Veltins-Arena war das größte Box-Spektakel seit 70 Jahren. 1939 hatten in Stuttgart 70 000 Zuschauer den Sieg von Box- Idol Max Schmeling, Deutschlands einzigem Schwergewichts-Weltmeister, gegen den Bonner Adolf Heuser verfolgt. Schmeling war auch für den Zuschauer-Europarekord verantwortlich: 1934 sahen in Hamburg 102 000 Menschen den Erfolg des früheren Champions gegen Walter Neusel. (dpa)

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