Klitschko boxt Chagaev auf Schalke
W. Klitschko hat keine Angst vor Hepatitis B. Aus "mindestens einem Dutzend Angebote" wurde Chagaev als Ersatz für den verletzten Haye ausgewählt. Der Kampf Chagaev gegen Walujew war wegen der Hepatitisinfektion des Usbeken abgesagt worden.
Das größte Box-Ereignis des Jahres in Deutschland ist gerettet: Weltmeister Wladimir Klitschko hat einen Ersatzgegner für seine am 20. Juni (22.05 Uhr/RTL) in der Schalker Arena geplante Titelverteidigung gefunden.
Der 33 Jahre alte Ukrainer trifft auf den Usbeken Ruslan Chagaev aus dem Hamburger Universum-Stall. Das teilte Klitschkos Promotion KMG am Samstag mit. «Es ist schade, dass David Haye nicht antreten kann. Aber jetzt schaue ich nach vorne und freue mich mit Ruslan Chagaev auf eine besondere sportliche Herausforderung», sagte der IBF- und WBO-Weltmeister im Schwergewicht.
Fast 60.000 Karten verkauft
Der jüngere der beiden Klitschko-Brüder wollte seine Titel auf Schalke ursprünglich gegen Haye verteidigen. Der Brite sagte jedoch in dieser Woche verletzungsbedingt ab. Für den Kampfabend in der Arena des Fußball-Budesligisten Schalke 04 sind bereits fast 60.000 Karten verkauft worden. Nach Hayes Absage hatte Klitschko die Qual der Wahl. Laut Bernd Bönte, Geschäftsführer der Klitschko Management Group (KMG), lag innerhalb weniger Stunden «mindestens ein Dutzend Angebote» aus aller Welt vor. So hatten auch die Olympiasieger Alexander Powetkin (Russland) und Odlanier Solis (Kuba) ihre Bereitschaft erklärt, sofort gegen Klitschko anzutreten, der 1996 Olympiasieger war. Auch Nikolai Walujew, neben Chagaev der zweite aktuelle WBA-Champion, war im Gespräch, sagte aber ab.
Finnen verbietet WM-Kampf
So fiel die Wahl auf den 30 Jahre alten Usbeken, der eigentlich am 30. Mai in Helsinki eine WBA-WM gegen Walujew boxen wollte, um die Titelfrage zu klären. Der Kampf fiel jedoch aus, weil Chagaev einen Tag vor dem Duell nach einer Blutuntersuchung von den Ärzten Startverbot erhielt. Die Entscheidung löste eine anhaltende kontroverse medizinische Debatte aus. Die WBA hat sich zu Konsequenzen aus der Absage noch nicht geäußert. Momentan sind sowohl Walujew als auch Chagaev Weltmeister des Verbandes. Das in der finnischen Hauptstadt ausgefallene Duell sollte den Sieger zum alleinigen WBA-Titelträger machen.
Doppelt geimpft hält besser
Wladimir Klitschko hatte in dieser Woche erklärt, keine Bedenken für einen Kampf gegen Chagaev zu haben. Ansteckungsgefahr befürchtet er nicht. Er sei gegen Hepatitis geimpft und würde sich zur Sicherheit nach dem Kampf nochmals impfen lassen, sagte Klitschko. Zudem hat der Bund Deutscher Berufsboxer (BDB) bereits signalisiert, dass Chagaev in Deutschland boxen darf, obwohl er Träger des Hepatitis-B-Antigens ist. (dpa)
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