Klitschko bleibt WBC-Weltmeister aller Klassen

GELSENKIRCHEN - Vor rund 40.000 Zuschauern in der Arena auf Schalke war zu Beginn die Nervosität bei dem 13 Zentimeter kleineren Herausforderer, Europameister Albert Sosnowski aus Polen, nicht zu übersehen. Klitschko: "Ich war in Topform"
Witali Klitschko bleibt Profibox-Weltmeister im Schwergewicht. Der Ukrainer verteidigte seinen WBC-Titel am Samstagabend in Gelsenkirchen durch einen technischen K.o.-Sieg nach 2:30 Minuten der 10. Runde gegen Europameister Albert Sosnowski aus Polen zum dritten Mal erfolgreich. Der 2,02 m große Weltmeister feierte damit seinen 40. Sieg im 42. Kampf und seinen 38. Knockout. Der 31-jährige Sosnowski, Nummer elf der WBC-Rangliste im höchsten Limit, kassierte seine dritte Niederlage im 49. Profikampf.
"Ich habe eine sehr gute Vorbereitung gehabt und war in Topform. Ich wusste: Sosnowski ist noch jung und macht Fehler. Er hat alles gegeben, aber die Erfahrung spielt eine große Rolle im Leben – und auch im Boxen. Wer der Gegner im nächsten Kampf ist, weiß ich derzeit noch nicht", sagte der 38-jährige Klitschko.
Für Witali Klitschko war es der fünfte Fight nach seiner vierjährigen Pause wegen Verletzungen. Der Politiker und Sportwissenschaftler, dem wegen seiner Verdienste um die deutsch-ukrainischen Beziehungen am Donnerstag (3. Juni) das Bundesverdienstkreuz verliehen wird, hatte sich den WBC-Titel am 11. Oktober 2008 in Berlin vom Nigerianer Samuel Peter geholt.
Vor rund 40.000 Zuschauern in der Arena auf Schalke war zu Beginn die Nervosität bei dem 13 Zentimeter kleineren Herausforderer nicht zu übersehen. Sosnowski befand sich zumeist im Rückwärtsgang, seine Angriffsaktionen waren oft zu kurz. Der Weltmeister kontrollierte das unspektakuläre Geschehen in dieser Phase mit seiner hängenden linken Führhand. Die ersten leichten Treffer Klitschkos mit der Linken verursachten bei Sosnowski bereits Rötungen um die Augen.
Im dritten Durchgang kam Sosnowski dann einmal klar mit einem linken Haken durch – es blieb aber ein Intermezzo. Es entwickelte sich ein stereotypes Geschehen, weil auch der Titelverteidiger kaum mit der rechten Schlaghand traf. Pfiffe mischten sich bereits früh unter den kargen Beifall.
sid