Kleiner Seitenhieb auf Schumi

Gerd Noack, der erst Michael Schumacher und später Sebastian Vettel entdeckte, räumt mit einer Legende auf.
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Zwei Weltmeister, die Gerd Noack entdeckt hat: Sebastian Vettel (l.) und Michael Schumacher.
dpa Zwei Weltmeister, die Gerd Noack entdeckt hat: Sebastian Vettel (l.) und Michael Schumacher.

Gerd Noack, der erst Michael Schumacher und später Sebastian Vettel entdeckte, räumt mit einer Legende auf.

KERPEN Gerhard Noack musste am Sonntag Nachmittag erstmal was trinken: „Ich war im Hotel, weil ich noch einen Termin hatte, und ich habe mir dann erlaubt, die Minibar zu killen und mir den einen oder anderen Drink genehmigt“, erzählte Noack dem „Tagesspiegel“. Auch Noacks Schützlinge werden nicht jeden Tag Weltmeister.

Andererseits kann außer dem Kerpener Karthändler und -streckenbetreiber niemand anderes unbestraft behaupten: „Wir sind achtfacher Weltmeister.“

Kein anderer hat schließlich erst Michael Schumachers Karriere angeschoben und dann auch noch Sebastian Vettel entdeckt und auf dem Weg zum Titel begleitet. Verwundert über den Sieg des 23-jährigen Heppenheimers ist Noack nicht: „Ich war spätestens 1997 davon überzeugt, dass das der neue deutsche Formel-1-Weltmeister wird nach Michael.“

Für Vettel verpachtete Noack damals sogar sein Geschäft, um die Karriere des jungen Hessen anzuschieben.

Schumacher hatte da schon zwei Titel gewonnen und fuhr für Ferrari. Noacks Hilfe brauchte er nicht mehr. Ganz anders als Vettel, dessen Familie sich den teuren Kartsport allein nur schwer leisten konnte. Noack sprang ein und vermittelte später auch die Kontakte zu BMW und Red Bull. Weil er in Vettel etwas sah, was er zuvor nur bei Schumi gesehen hatte. „Sebastian hat nie aufgegeben. Er hat einen ungebrochenen Willen. Er analysiert die Rennen sehr genau, das hat Michael auch immer gemacht. Und beide verstehen von der Technik viel“, berichtet Noack.

Dass Schumacher einen großen Beitrag für die Entwicklung Vettels gehabt hätte, weist Noack zurück. „Nein, Michael hat damit gar nicht groß etwas zu tun gehabt. Die kennen sich, ja, und die Parallelen waren immer da, aber eine Unterstützung von Michaels Seite haben wir leider nie erlebt. Da war nichts“, sagt er, „Michael hat sich da vielleicht mal ein Kart-Rennen angesehen, aber er hatte nicht wirklich Zeit, sich um die Nachwuchsförderung zu kümmern.“

Das tat dafür Noack. Ohne eine finanzielle Entschädigung zu bekommen. „Ich habe mich nie als Manager, sondern immer nur als Berater gesehen“, sagt er. Wenn er das Geld, das er investiert hätte, zurückbekommen sollte, dann könnte er in Rente gehen, meint er. Aber: „Ich verdiene mein Geld selber. Ich brauche niemanden, der das für mich macht.“ Ein Seitenhieb auf Schumachers langjährigen Manager Willi Weber: „Der Weber hat zwar eine große Nase, aber ob er immer den richtigen Riecher hatte, bezweifle ich“, so Noack.

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