Kiwi und Haas sind raus
Thomas Haas und Nicolas Kiefer enttäuschen bei den All England Championships. Rainer Schüttler hingegen zieht überraschend ins Achtelfinale von Wimbledon ein.
Bei Thomas Haas ging auf dem Center Court nicht viel. Der Hamburger unterlag dem jugendlichen Elan von Lokalmatador Andy Murray und schied durch ein 4:6, 7:6 (7:4), 3:6, 2:6 aus. Zwar konnte der Hamburger seinen Fehlstart im Tiebreak des zweiten Satzes korrigieren, doch letztlich war das gegen den von 15.000 Zuschauern angefeuerten Lokalmatadoren zu wenig. «Im dritten Satz hatte ich die Chance zum Break», ärgerte sich der 30-Jährige. Zu allem Überfluss gab er danach prompt seinen Aufschlag ab und gestand selbstkritisch: «Da hat er plötzlich unglaublich gute Bälle geschlagen und verdient gewonnen.»
Auch die Blicke auf die Tribüne zu Davis-Cup-Teamchef Patrik Kühnen nutzen Haas nichts. Die stille Anweisung, aggressiv zu spielen und nach vorne zu kommen, fruchtete nur selten. Auch deshalb, weil er zu zaghaft ans Netz vorrückte und dem 21-jährigen Murray so immer wieder die Gelegenheit bot, cross oder die Linie entlang zu passieren. «Aber trotzdem war es ein Schritt nach vorne. Ich hoffe, die Schulter hält und ich kann bis zum Jahresende durchspielen.»
Mal wieder: Kiefers Nervenflattern
Auch Nicolas Kiefer konnte seine wenigen Chancen gegen Nadal nicht nutzen und unterlag mit 6:7 (3:7), 2:6, 3:6. Zwar hielt er den ersten Satz ausgeglichen. Doch als es darauf ankam, streikten die Nerven. Das Match auf dem Center Court erinnerte fatal an die Partie beim Davis-Cup-Viertelfinale, als Kiefer im ersten Durchgang dicht vor der Überraschung stand, dann aber rapide nachließ. Auch diesmal folgte der Durchhänger im zweiten Satz und das Match nahm den befürchtet negativen Verlauf.
Nadal trifft nun auf Radek Stepanek oder Michail Jouschni aus Russland. Murray bekommt es mit dem an acht gesetzten Richard Gasquet aus Frankreich zu tun. Der Knaller des Achtelfinals ist aber das Duell der Wimbledonsieger zwischen dem fünfmaligen Champion Roger Federer aus der Schweiz und dem Australier Lleyton Hewitt, der bei den All England Championships 2002 triumphierte.
Pflichtsieg Venus Williams
Einen Pflichtsieg feierte Titelverteidigerin Venus Williams. Die Amerikanerin, die nach dem Aus der Russin Maria Scharapowa und Ana Ivanovic aus Serbien zu den heißen Kandidatinnen auf das Finale am kommenden Samstag zählt, bezwang Maria Jose Martinez-Sanchez mit 6:1, 7:5. Im Achtelfinale bekommt es die viermalige Wimbledonsiegerin am Montag mit der Russin Alisa Kleibanowa zu tun. Ausgeschieden ist dagegen French-Open-Finalistin Dinara Safina aus Russland.
Rainer Schüttler ist zurück
Der Wahl-Schweizer Schüttler freute sich über die Rückkehr in die Weltspitze. «Aber man darf natürlich nicht vergessen, dass es nur drei Siege waren», stapelte er tief. Aus seinem Munde muteten die Worte merkwürdig an, hatte er sich in den vergangenen Jahren doch als Meister der Erstrundenpleiten betätigt. «Aber seit September läuft es wieder besser. Und inzwischen ist auch das Selbstvertrauen wieder da», sagte die einstige Nummer fünf der Weltrangliste, die seit 2004 bis auf aktuell Rang 97 durchgereicht worden war. Am Montag trifft er auf seinen serbischen Freund Janko Tipsarevic. (nz/dpa)