Kiefer: Comeback in Garmisch!
Obwohl er in diesem Jahr wegen seiner langen Verletzung noch kein Spiel bestritten hat, nominierte ihn Teamchef Patrik Kühnen zum Daviscup gegen Österreich in der nächsten Woche
GARMISCH-PARTENKIRCHEN In diesem Jahr hat er bisher noch kein offizielles Turniermatch bestritten. Nur beim Hopman-Cup Anfang Januar im australischen Perth. Doch seit seit er sich dort einen dippelten Bänderriss sowie einen Sehneneinriss zuzog, war Nicolas Kiefer zum Zusehen verurteilt.
Nun darf er sein Comeback feiern. Und das ausgerechnet gleich im Davis Cup. Denn Teamchef Patrik Kühnen erhöhte Kiefers Flehen und nominierte ihn trotz der langen Verletzungspause für das brisante Erstrundenmatch gegen Österreich. Außer Kiefer gehören Tennis-Routinier Rainer Schüttler, Philipp Kohlschreiber, Philipp Petzschner und Talent Andreas Beck zum Aufgebot für die Partie vom 6. bis 8. März in Garmisch-Partenkirchen. Thomas Haas hatte wie im Vorjahr von vornherein verzichtet.
Kiefer hatte in der vergangenen Woche vergeblich Wildcards für die Veranstaltungen in Dubai und Delray Beach in dieser Woche beantragt, aber trotzdem sehr auf einen Davis-Cup-Einsatz gehofft. „Ich freue mich sehr, dass Teamchef Patrik Kühnen mir das Vertrauen schenkt“, teilte Kiefer auf seiner Internetseite mit. In der vergangenen Woche habe er in Hannover ein „sehr gutes Gespräch“ mit dem Bundestrainer geführt, bei dem man das Für und Wider abgewogen habe. „Letztlich überwog aber wohl meine Erfahrung und der Teamgeist, mit dem wir in diesem Prestigeduell auftrumpfen werden“, meinte der 31-Jährige.
„Ich bin davon überzeugt, dass er wieder fit ist. Er steht voll im Training. Auch wenn er keine Spielpraxis hat, hat er sich jedes Mal ganz schnell wieder bei Turnieren reingefunden“, sagte Kühnen am Dienstag in Garmisch-Partenkirchen. Kiefer wird in der Weltrangliste derzeit als 33. geführt. Bester Deutscher ist Wimbledon-Halbfinalist Schüttler auf Rang 31, Kohlschreiber, der gestern beim ATP-Turnier in Dubai mühelos ins Achtelfinale einzog, folgt auf Platz 39.
Ihre Nominierungen waren ebenso erwartet worden wie die Teilnahme von Petzschner, der sich vor allem über das Doppel zur festen Größe im Team entwickelt hat. Beck soll als Linkshänder zur Einstimmung auf Österreichs Linkshänder Jürgen Melzer und Stefan Koubek dienen. Die endgültige Aufstellung gibt Kühnen am Donnerstag kommender Woche bei der Auslosung bekannt.
Österreichs Kapitän Gilbert Schaller berief außer Melzer und Koubek den Doppel-Spezialisten Julian Knowle und Alexander Peya.
„Eine kleine Überraschung ist die Einberufung von Kiefer, die unsere Aufgabe mit Sicherheit noch schwieriger macht. Mit drei Top-40-Spielern haben die Deutschen im Einzel viele Varianten“, sagte Schaller, der immerhin einmal Pete Sampras bei den French Open schlagen konnte und 1995 auf Platz 17 der Weltrangliste geführt wurde.
Das deutsche Team blieb zwar in allen bisherigen vier Vergleichen gegen den Nachbarn ungeschlagen, Kühnen betonte aber: „Ich bin sicher, dass es sehr knapp und sehr spannend wird.“
Beim letzten Vergleich 1994 in Graz setzte sich die deutsche Auswahl als Cup-Verteidiger knapp mit 3:2 durch. Kühnen gewann damals im Doppel an der Seite von Michael Stich.
Im Fall des Viertelfinal-Einzuges trifft die DTB-Auswahl vom 10. bis 12. Juli entweder auswärts auf Cup-Verteidiger Spanien mit dem Weltranglisten-Ersten Rafael Nadal oder auf Serbien um den letztjährigen Australian-Open-Sieger Novak Djokovic.