Kessler prügelt Häußler in Rente

Der dänische Weltmeister knockt Danilo Häußler locker aus. Und Trainer Manfred Wolke will, dass sein Schützling aufhört: "Das werde ich ihm raten. Er sollte nicht mehr in den Ring steigen."
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Der dänische Weltmeister knockt Danilo Häußler locker aus. Und Trainer Manfred Wolke will, dass sein Schützling aufhört: "Das werde ich ihm raten. Er sollte nicht mehr in den Ring steigen."

OLDENBURG Die gute nachricht vorweg: Danilo Häußler ist nichts passiert. Doch eine echte Chance hatte der Ex-Europameister gegen Weltmeister und K.o.-König nie. Box-Welten trennten die bieden Akteure und in der dritten Runde, mit seiner ersten ernsthaften Kombination, knockte Kessler den völlig überforderten Häußler mit einer krachenden Linken aus.

Einmal getroffen, doppelte Wirkung – mit einer gestochenen linken Geraden hat Weltmeister Mikkel Kessler Herausforderer Danilo Häußler nicht nur spektakulär zu Boden gestreckt, sondern auch dessen Karriere praktisch beendet. „Danilo sollte nicht mehr in den Ring steigen. Er war Europameister und hat es geschafft, einen WM-Kampf zu bestreiten. Das ist sehr viel“, warnte Trainer Manfred Wolke seinen Schützling eindringlich. Zuvor hatten Box-Experten, wie etwa Jean-Marcel nartz, der technische Direktor des Boxstalls Universum, der lange mit Häußler gearbeitet hatte, über deie Kampfansetzung gemeint: "Das ist das Mismatch des jahres. Häußler gegen Kessler kämpfen zu lassen, das ist versuchter Totschlag." Ganz so schlimm kam es dann nicht, weill Häußler rechtzeitig ausgeknockt wurde.

Der Kampf des Super-Mittelgewichtlers gegen den dänischen WBA-Champion nahm den erwarteten einseitigen Verlauf, wenn auch unblutiger als befürchtet. Vor 3500 Zuschauern in Oldenburg konnte der Herausforderer mit zwei defensiven Runden den 29-jährigen Dänen zunächst noch in Schach halten, doch nach 68 Sekunden der dritten Runde war der 41. Sieg im 42. Kampf Kesslers perfekt.

Indirekt räumte Häußler bereits in der Nacht seinen bevorstehenden Rücktritt ein. „Elf Jahre Profiboxen waren eine schöne Zeit“, sagte der 33-Jährige aus Schwedt. Der Brandenburger, der gegen Kessler im 34. Kampf die vierte Niederlage kassierte, hat bereits eine Ausbildung zum Versicherungskaufmann begonnen. Dem Beispiel Häußlers folgend strebt auch Marco Huck einen WM-Kampf an, doch bis dahin ist der Weg für den Bielefelder Cruisergewichtler noch recht weit. Zwar verteidigte der 23-Jährige seinen EM-Gürtel durch Technischen K.o. in der zweiten Runde gegen Herausforderer Fabio Tulach erfolgreich, doch der überforderte Italiener war kein echter Prüfstein für den von Coach Ulli Wegner betreuten Profi.

„Marco ist ein guter Boxer, um Weltmeister zu werden, muss er aber sehr gut sein. Er ist noch zu ungestüm“, kritisierte Weltmeister und Ehrengast Artur Abraham den temperamentvollen Huck, dem nun zunächst im Januar eine Pflichtverteidigung gegen den Russen Waleri Brudow bevorsteht.

Nicht nur Wegner, auch Promoter Wilfried Sauerland will den gebürtigen Bosnier und ehemaligen Kickboxer eher behutsam aufbauen: „Vor einem WM-Kampf soll Marco noch vier- bis fünfmal seinen EM-Titel verteidigen.“

dpa

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