Keine Tore trotz Messi und Ronaldo
Viele Erwartungen waren mit dem Aufeinandertreffen der Top-Klubs FC Barcelona und Manchester United verknüpft, die Partie konnte diese nur ansatzweise erfüllen. Unrühmlicher Höhepunkt war ein verschossener Elfmeter.
Trotz eines verschossenen Elfmeters von Superstar Cristiano Ronaldo hat Manchester United im Gipfeltreffen der Champions League einen Teilerfolg für sich verbuchen können. Mit einer zumindest in der Defensive ansprechenden Leistung kam der englische Meister am Mittwochabend im Halbfinal-Hinspiel beim FC Barcelona zu einem 0:0-Unentschieden und hat gute Aussichten auf den ersten Einzug ins Endspiel der Königsklasse seit dem Triumph von 1999.
Der portugiesische Star-Stürmer der Engländer setzte am Mittwochabend bereits in der dritten Minute einen Strafstoß weit neben das Tor. Ronaldo vergab somit vor 95.000 Zuschauern im Stadion Camp Nou die Riesenchance, das Erreichen des Endspiels schon in der ersten Begegnung praktisch perfekt zu machen.
Elfmeter zum Auftakt
An der Stelle des dramatischen Finalsiegs gegen Bayern München vor neun Jahren ließen die «Red Devils» mit einer brillant organisierten Abwehrabteilung den Gastgebern kaum Raum, ihr gefürchtetes Kombinationsspiel aufzuziehen. Im Rückspiel am kommenden Dienstag im heimischen Old Trafford reicht dem Team von Trainer Sir Alex Ferguson gegen den bemühten, aber erneut nicht überzeugenden Titelträger von 2006 ein knapper Sieg zum Einzug ins Finale am 21. Mai in Moskau. Dort wartet in jedem Fall ein Gegner aus England. Der FC Chelsea und der FC Liverpool hatten sich am Dienstag in ihrem Hinspiel 1:1 getrennt.
Das Spiel der beiden weiter ungeschlagenen Champions-League-Teams dieser Saison begann spektakulär. Nach nur 90 Sekunden sprang Barcas Innenverteidiger Gabriel Milito bei dem Versuch Cristiano Ronaldo bei einem Kopfball zu stören, der Ball an die Hand. Referee Massimo Busacca entschied zu Recht auf Elfmeter. Doch Ronaldo versagten die Nerven. Statt mit seinem achten Saisontreffer in der Champions League den Gegner früh zu schocken, setzte er den Strafstoß weit rechts neben das Tor.
Barca dominant
Barcelona dominierte anschließend die Partie. An der beachtlich gut gestaffelten Abwehr der Engländer kamen sie jedoch nicht vorbei. Lionel Messi stand erstmals nach seiner langwierigen Verletzung wieder in der Barca-Startelf, konnte aber in seinen 62 Einsatz- Minuten trotz feiner Dribblings noch keine spielentscheidenden Impulse setzen. Messis Pendant auf Seiten «ManUs», Cristiano Ronaldo, forderte nach einem Laufduell mit Rempeleinlage gegen Rafael Marquez einen zweiten Elfmeter (29.), doch Busacca verzichtete auf den Pfiff und lag damit wieder richtig.
Catenaccio der Gäste
Auch im zweiten Abschnitt änderte sich am Spielverlauf nichts. «ManU» bediente sich einer nahezu italienisch konsequenten Abwehrstrategie. Barcelona war bemüht, doch der letzte Pass wollte den Katalanen nicht gelingen. Nach dem bis dahin besten Spielzug landete ein Schuss von Samuel Eto'o am Außennetz (52.). Im Gegenzug folgte die einzige bemerkenswerte «ManU»-Offensivaktion: Doch Michael Carrick traf ebenfalls nur die Außenseite des Tores. Anschließend stellte Manchester die Angriffsbemühungen wieder konsequent ein und wurde von den Zuschauern für die destruktive Spielweise mit Pfiffen bedacht. Grund zum Jubeln konnten die Barca-Stars ihren Anhängern aber nicht mehr bescheren.
FC Barcelona - Manchester United 0:0
FC Barcelona: Victor Valdes - Zambrotta, Marquez, G. Milito, Abidal - Touré - Xavi, Deco (77. Henry) - Messi (62. Bojan), Eto'o, Iniesta
Manchester United: van der Sar - Hargreaves, R. Ferdinand, W. Brown, Evra - Carrick, Scholes - Rooney (76. Nani), J.-S. Park - Cristiano Ronaldo, Tevez (85. Giggs)
Schiedsrichter: Busacca (Schweiz)
Zuschauer: 95.949
Besonderes Vorkommnis: Cristiano Ronaldo (Manchester United) verschießt Handelfmeter (3.)
Gelbe Karten: Márquez / Hargreaves
(nz/dpa)