Keine Medaille! Vonn weint - Maze: "Weiß wie das ist"

Lindsey Vonn sollte der große Star der alpinen Ski-WM in den USA werden. Doch das ist Tina Maze, schon nach drei ihrer geplanten fünf Rennen. Jedes Mal holte die Slowenin eine Medaille, in der Kombi zum zweiten Mal Gold. Rivalin Lindsey Vonn weint über eine verpatzte WM.
dpa |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Tina Maze (re.) kann die Tränen von Lindsey Vonn verstehen.
dpa Tina Maze (re.) kann die Tränen von Lindsey Vonn verstehen.

Beaver Creek - Lindsey Vonns Tränen nach der nächsten verpassten WM-Medaille konnte Tina Maze auch als Doppel-Weltmeisterin nachvollziehen. "Ich weiß genau, wie das Gefühl ist, wenn die Dinge nicht laufen, wie du willst. Das ist mir auch schon passiert und das ist nicht einfach", sagte die Slowenin nach ihrer Siegfahrt in der Alpinen Kombination. "Man braucht einfach viel Vertrauen zu sich selbst. Ich bin mir sicher, dass sie schon in den nächsten Rennen wieder eine gute Konkurrentin sein wird", betonte die mit 31 Jahren und 283 Tagen älteste Weltmeisterin der Geschichte. Den alten Rekord hatte Maze erst drei Tage zuvor mit Abfahrts-Gold aufgestellt.

Lesen Sie hier: Wasmeier im AZ-Interview: „Es ist nicht lustig, was Felix macht“

Die für US-Star Vonn angedachte Rolle, Nummer eins der WM in den Rocky Mountains zu sein - Maze übernimmt sie scheinbar mühelos. Nur im Super-G musste sie sich im Auftaktrennen geschlagen geben. Und holte Silber. "Was sie bei dieser WM leistet, da kann ich nur diesen machen", sagte die Kombinations-Zweite, Nicole Hosp aus Österreich, und nahm als Zeichen des Respekts ihre Mütze vom Kopf.

0,22 Sekunden Vorsprung auf Hosp; 0,35 Sekunden Vorsprung auf deren Teamkollegin und Bronzemedaillengewinnerin Michaela Kirchgasser: Maze schlug vor Freude sogar ihr altbekanntes, aber lange nicht mehr gezeigtes Rad im Zielraum. "Ich war immer eine der Favoriten und habe es nie geschafft", sagte sie über die zahlreichen zuvor verpassten Kombinations-Medaillen bei Großereignissen. "Wenn ich das heute nicht geschafft hätte, das hätte sich nicht gut angefühlt. Ich war sehr nervös vor dem Slalom." Mit nun neun WM-Medaillen steht Maze auf Rang vier der ewigen Damen-Bestenliste.

Wie viel Kraft die Gesamtweltcupsiegerin der Saison 2013 ihr Mammutprogramm mit fünf WM-Starts in den Rocky Mountains dennoch kostet, konnte man Maze ansehen. Mit glasigen Augen und schmerzendem rechten Knie saß sie in der Pressekonferenz der besten Drei und musste sich offensichtlich dazu zwingen, vor Erschöpfung nicht zu weinen. "Ich mache jetzt eine Pause", kündigte sie an. Das Team-Event am Dienstag sollte allerdings der einzige Wettbewerb sein, den Maze auslassen will. Im Riesenslalom am Donnerstag geht es schon wieder um die nächste Plakette, das Ziel von fünf Podestplätzen bei einer WM hat sie vor Augen. "Es wäre großartig, das hier zu schaffen."

Am Start stehen dann auch wieder Veronique Hronek, die mit Rang 13 in der Kombination gut leben konnte, Viktoria Rebensburg - und Vonn. "Ich versuche, den Tag so schnell wie möglich zu vergessen. Und ich werde versuchen, einen Tag Pause zu machen, mein Knie etwas zu schonen und mich auf den Riesenslalom vorzubereiten", sagte die 30 Jahre alte Amerikanerin mit brüchiger Stimme, nachdem ihre Hoffnungen auf die zweite Medaille nach Bronze im Super-G durch einen Einfädler im Slalom endgültig zerstört worden waren.

Mit mehr als einer Sekunde Rückstand auf die Podestplätze wäre es nach der erneut nicht fehlerfreien Abfahrt aber ohnehin schwierig geworden. "Ich bin einfach richtig enttäuscht. Die ganze WM habe ich alles gegeben und bin einfach schlecht weggekommen. Ich bin die vergangenen Tage echt gut Slalom gefahren und dachte, ich habe eine Chance auf eine Medaille", sagte Vonn, die kurz nach der Zielankunft weinte und von US-Teamkollegin Stacey Cook getröstet werden musste.

Schon nach der Schussfahrt berichtete Vonn von Problemen mit ihrem operierten Knie. "Das Eis ist nicht gut für mein Knie, es schmerzt jetzt ziemlich", kommentierte sie. "Jedes Mal, wenn ich eine Kurve machen wollte, konnte ich die Linie nicht halten. Ich bin immer weiter nach unten gedriftet. Das ist nicht schnell." Eine Lindsey Vonn aber will nicht zurückstecken, schon gar nicht bei einer WM vor ihrer Haustüre. "Jetzt bleibt noch eine Chance im Riesenslalom, auch da werde ich alles geben." So wie Tina Maze.

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.