Kein zweites Wunder

Das deutsche Eishockey-Team verliert nach dem Sensationssieg zum Auftakt über die USA sein zweites Match gegen Finnland mit 0:1. Nun droht sogar wieder die Abstiegsrunde.
KÖLN Es war das Duell Deutschland gegen Finnland, Sensationssieger gegen Sensationsverlierer. Mit den besseren Ende für die Auftakt-Verlierer. Die Finnen, die in ihrem ersten Match gegen Dänemark bei dieser WM im Deutschland völlig unerwartet mit 1:4 unterlegen waren, besiegten in der ausverkauften KölnArena das deutsche Nationalteam mit 1:0. „Wunder geschehen eben nicht jeden Tag“, meinte Bundestrainer Uwe Krupp.
Sie haben sogar Seltenheitswert, sonst wären es ja keine Wunder. Am Freitag hatte das Krupp-Team beim Eröffnungsspiel der Heim-WM ein Eis-Mirakel vollbracht, als sie in der Arena auf Schalke vor der Weltrekord-Kulisse von 77803 Zuschauern die USA mit 2:1 nach Verlängerung besiegten. Dieses Spiel hatten Krupp seinen Stars vor dem Finnland-Spiel zur Motivation noch einmal vorgespielt. „Da sehen sie, was sie drauf haben. Nur wenige haben geglaubt, dass wir die USA schlagen können. Aber man sieht: Der Glaube versetzt Berge. Auch im Eishockey“, sagte Erich Kühnhackl, Deutschlands Eishockeyspieler des Jahrhunderts und Vizepräsident des Deutschen Eishockey Bundes (DEB).
Dass die Deutschen auch gegen die Skandinavier den Glauben hatten, bewiesen sie von der ersten Sekunde an. Das DEB-Team hielt, von den Fans nach vorne gepeitscht, von Beginn an dagegen. Viel Kampf, viele Checks. Zur Drittelpause stand es 0:0. Sechs Minuten später der Schock. Jarkko Immonen mit dem 1:0, danach drehten die Finnen auf, kesselten die Deutschen teilweise ein. Die Schussstatistik sprach Bände. 31:13 – für die Finnen. „Die Finnen sind superstark“, sagte Kühnhackl. Im letzten Drittel drehten die Deutschen auf, doch die Eis-Fortuna war ihnen nicht hold, der Puck wollte nicht rein. Damit gilt es nun gegen Dänemark (Mi., 16.15 Uhr, Sport1). Mit einem Sieg würde man auf jeden Fall der Abstiegsrunde entgehen. Sollte man nicht gewinnen, ist Deutschland auf finnische Schützenhilfe gegen die USA angewiesen. Kühnhackl: „Daran will ich gar nicht erst denken. Denn nach dieser Leistung ist mir nicht bange.“
kby