Kathrin Hölzl Dritte beim Riesenslalom in Maribor

Maribor (dpa) - Das Warten hat ein Ende: Nach fast zwei Jahren Abstinenz ist Kathrin Hölzl als Dritte des Riesenslaloms im slowenischen Maribor wieder auf das Weltcup-Podest zurückgekehrt.
Die 24 Jahre alte Skirennfahrerin aus Bischofswiesen musste sich nur der von tausenden Landsleuten gefeierten slowenischen Siegerin Tina Maze und Denise Karbon aus Italien geschlagen geben. «Ich habe lange gewartet auf mein zweites Podium und bin super glücklich, dass die Zeit, in der es nicht so gut gelaufen ist, vorbei ist», sagte Hölzl, die den Schwung in die letzten Vorbereitungswochen auf die am 2. Februar beginnende Alpin-WM mitnehmen möchte. Maria Riesch aus Partenkirchen belegte den zwölften Platz und bleibt im Gesamtweltcup vorn. Sie führt mit 629 Punkten vor Tanja Poutiainen (584 Zähler).
Endlich gelang es der WM-Sechsten Hölzl wieder, die konstant guten Trainingsleistungen auch auf der Wettkampf-Piste umzusetzen. Denn bis Rennen in Maribor war es bei der deutschen Nummer 1 im Riesenslalom mit nur einer Top-10-Platzierung in vier Rennen nicht wie gewünscht gelaufen. «Das wurde einfach mal Zeit. Das war heute eine gute Leistung, aber es ist auch das, was ihrem Leistungsniveau entspricht», sagte Alpin-Direktor Wolfgang Maier. «Heute hat sie eine ordentliche sportliche Leistung gebracht und gezeigt, dass sie die Vorschusslorbeeren auch zurückgeben kann.»
Auch Riesch freute sich mit der Freundin, dagegen haderte sie mit der eigenen Vorstellung. «Ich weiß auch nicht, was im ersten Durchgang los war. Ich war noch nicht richtig aufgewacht und hätte mehr attackieren können», sagte die 24-Jährige. Im zweiten Durchgang fuhr sie die sechstschnellste Zeit und vom 18. auf den 12. Platz vor. «Alles in allem war der zweite Durchgang schon okay. Insgesamt habe ich mir ein bisschen mehr wartet für das Rennen hier. Aber ein bisschen ist es auch und besser als gar nichts.» Nach drei Slalom-Siegen in Serie will Maria Riesch beim kommenden Wettbewerb in Maribor wieder vorne mitmischen.
Freude bei Hölzl, Routine bei Riesch - bitter enttäuscht verließ dagegen abermals Viktoria Rebensburg die Piste. Zum vierten Mal in Serie schied die Super-G-Junioren-Weltmeisterin im Weltcup aus. Die 19-Jährige erwischte bei dem vom deutschen Technik-Trainer Christian Schwaiger gesetzten Kurs einen Schlag und stürzte. «Das war einfach unglücklich. Ich bin schon ein bissel enttäuscht, weil ich mehr erwartet habe bisher», sagte Rebensburg. Gina Stechert (Oberstdorf) verpasste den zweiten Durchgang.
Die vom Verletzungspech stark gebeutelten Österreicher mussten sich mit Rang elf durch die angeschlagene Kathrin Zettel begnügen - erstmals seit Dezember 2007 stand damit keine Österreicherin auf dem Riesentorlauf-Podest. Im Disziplin-Weltcup bleibt Poutiainen vorn.
Mitten in die Freude der Slowenen über den Maze-Sieg platzte die Nachricht des Todes eines Landsmanns. Janez Jerman, Vater des slowenischen Skirennfahrers Andrej Jerman, starb nach dem Riesenslalom an Herzversagen. Der 61-jährige Jerman war als Mitarbeiter für das slowenische Fernsehen im Einsatz und nahm die Kurssetzung für den Slalom an diesem Sonntag ins Visier. Dabei soll er einen Herzinfarkt erlitten haben.