Kanadas Eishockey-Sause könnte Kater folgen

Vancouver (dpa) - Kanadas Eishockey-Frauen feierten eine rauschende Gold-Party, doch der Kater könnte bald folgen. Wenige Stunden nach der Siegesfeier der Gastgeberinnen kündigte das Internationale Olympische Komitee (IOC) eine Untersuchung der Jubelszenen im Canada Hockey Place an.
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Die kanadischen Spielerinnen feiern feucht-fröhlich auf dem Eis.
dpa Die kanadischen Spielerinnen feiern feucht-fröhlich auf dem Eis.

Vancouver (dpa) - Kanadas Eishockey-Frauen feierten eine rauschende Gold-Party, doch der Kater könnte bald folgen. Wenige Stunden nach der Siegesfeier der Gastgeberinnen kündigte das Internationale Olympische Komitee (IOC) eine Untersuchung der Jubelszenen im Canada Hockey Place an.

Bier- und Champagnerflaschen auf dem Eis missfielen den Olympia-Machern ebenso wie die gerauchten Zigarren. «So etwas wollen wir nicht sehen. Das ist keine gute Werbung für den Sport. Sie können in der Kabine feiern, aber nicht in der Öffentlichkeit», betonte IOC-Exekutiv-Direktor Gilbert Felli in Vancouver.

«Wir dulden Feiern, aber keine Verantwortungslosigkeit», stellte Steve Keough klar. Der Sprecher des nationalen kanadischen Olympia-Komitees (COC) war um Schadensbegrenzung bemüht. «Eine spontane Siegesfeier ist bei uns nichts Ungewöhnliches. Wenn die Spielerinnen das entsprechende Alter haben, ist das nichts Illegales.» Mehr als eine Rüge dürfte den Gold-Girls von den IOC-Ordnungshütern wohl nicht drohen.

Die kanadischen Fans hatten für die nüchternen Regelwächter sicher überhaupt kein Verständnis. Die ausgelassene Party hatten sich die Eishockey-Frauen durch das 2:0 im Finale gegen Erzrivale USA redlich verdient. Schon während der Siegerehrung schauten Kanadas männliche Kufencracks durchaus neidisch aus ihren VIP-Logen. Die Ladys hatten ihren Goldauftrag im Gegensatz zu den Superstars um Sidney Crosby erfüllt.

Mit einer hochklassigen Gala gegen gleichwertige Amerikanerinnen verwöhnten die Gastgeberinnen nicht nur die 19 300 Fans im ausverkauften Kessel, sondern machten auch Werbung in eigener Sache. Nach den Kantersiegen der Nordamerikanerinnen in den Vorrunden und selbst im Halbfinale wurde lautstark über Sinn und Unsinn des Frauen- Eishockeys diskutiert. IOC-Präsident Jacques Rogge hält den Sport nach wie vor für olympiawürdig. «Das ist eine Phase der Investition. Ich persönlich würde dem Sport ein bisschen Zeit geben, um die Situation zu verbessern. Aber es muss eine Verbesserung geben», fordert Rogge.

Seit 1998 ist Frauen-Eishockey olympisch. Dreimal gewann Kanada, einmal die USA. «Es liegt am Rest der Welt, sich zu steigern. Schweden und Finnland sind nicht so weit weg, wie es aussieht», betont Wickenheiser. «Wir haben schon gegen Finnland und Schweden verloren. Beide Nationen holen auf, allerdings nur langsam», ergänzt Gillian Apps. Rogge sieht Frauen-Eishockey als jungen Sport, der wachsen müsse. «Ich bin überzeugt, Frauen-Eishockey wird ein Hit, und das wird nicht mehr lange dauern, vielleicht vier bis acht Jahre.»

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