Kampflos: Höfl-Riesch verpasst Abfahrtskugel

Eine wetterbedingte Absage der Abfahrt beim Weltcup-Finale hat Maria Höfl-Riesch die Chance auf den Disziplinweltcup gekostet - und Lindsey Vonn in Abwesenheit die kleine Kristallkugel beschert.
von  SID

Maria Höfl-Riesch ging es diesmal so ähnlich wie Lindsey Vonn vor zwei Jahren. Eine wetterbedingte Absage der Abfahrt beim Weltcup-Finale der alpinen Ski-Rennläufer in Lenzerheide/Schweiz hat Höfl-Riesch die Chance auf den Disziplinweltcup gekostet und der verletzten Vonn in Abwesenheit die kleine Kristallkugel beschert.

Lenzerheide - 2011 war Vonn in Tränen ausgebrochen, als Höfl-Riesch wegen des ausgefallenen Riesenslaloms den Gesamtweltcup um die Winzigkeit von drei Punkten für sich entschieden hatte. Am Mittwoch nahm anhaltender Nebel der Doppel-Olympiasiegerin aus Partenkirchen die Gelegenheit, nach ihren starken Trainingseindrücken die 68 Punkte Rückstand auf ihre Freundin noch aufzuholen.

Vonn (28), die sich nach ihrem schweren Sturz bei der WM in der Rehabilitation befindet, gewann mit einem Punkt vor Gesamtweltcupsiegerin Tina Maze aus Slowenien. „Glückwunsch an Lindsey zur Abfahrtskugel“, twitterte Höfl-Riesch: „Jetzt weißt du, wie ich mich vor zwei Jahren gefühlt habe“.

Bei den Männern holte der Norweger Aksel Lund Svindal den Abfahrtsweltcup mit klarem Abstand vor dem Österreicher Klaus Kröll. Kein deutscher Abfahrer kam in der Königsdisziplin unter die besten 30. Insgesamt neun Mal war der Start der beiden Abfahrten verschoben worden, bevor nach stundenlangem Abwarten die endgültige Absage erfolgte. Beim Weltcup-Finale werden ausgefallene Wettbewerbe nicht mehr nachgeholt.

Neben Höfl-Riesch war auch die in diesem Jahr überragende Maze eine Leidtragende des nebelbedingten Ausfalls. Der 29-Jährigen entging dadurch die Chance, neben der Gesamtwertung auch alle alpinen Disziplinen zu gewinnen. Es wäre ein historisch einmaliger Erfolg für Maze gewesen, die bereits die Riesenslalomkugel geholt hatte und ins Weltcupfinale als Führende im Super-G und Slalom ging.

Bei den Männern ist nach dem Rennausfall vom Mittwoch dem Österreicher Marcel Hirscher (1375 Punkte) kaum noch der Gesamtweltcup zu nehmen. Der 30-jährige Svindal (1226 Punkte), der Hirscher als Einziger abfangen könnte, konnte keinen Boden gutmachen und hat im Super-G und Riesenslalom nur noch zwei realistische Gelegenheiten. „Ich werde nicht aufgeben“, sagte Svindal dennoch kämpferisch. Der 24-jährige Hirscher würde seinen Triumph aus dem Vorjahr wiederholen.

Beim Super-G der Männer will am Donnerstag (9.30 Uhr) auch Felix Neureuther an den Start gehen. Erstmals seit 2008 wagt sich der 28-Jährige an eine Speed-Disziplin, um im Gesamtweltcup die 74 Punkte auf den drittplatzierten Ted Ligety (USA) aufzuholen. Neureuther wäre der erste Deutsche seit Markus Wasmeier vor 26 Jahren, der im Gesamtweltcup auf das Podium käme.

 

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