Kampf der Stellvertreterinnen

Kickboxerin Christine Theiss verteidigt ihren Titel bei Stekos Fight Night am Samstag im Zenith – und prügelt sich dabei auch für ihren Coach.
Abendzeitung |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Die Kickbox-Queen und ihr Trainer: Christine Theiss, die am Samstag ihren WM-Titel gegen Sanja Bilanovic verteidigt, mit Pavlica Steko. Foto: UnitPicture
az Die Kickbox-Queen und ihr Trainer: Christine Theiss, die am Samstag ihren WM-Titel gegen Sanja Bilanovic verteidigt, mit Pavlica Steko. Foto: UnitPicture

Kickboxerin Christine Theiss verteidigt ihren Titel bei Stekos Fight Night am Samstag im Zenith – und prügelt sich dabei auch für ihren Coach.

MÜNCHEN Der Münchner Pavlica Steko blutete schwer, als er ins Krankenhaus eingeliefert wurde. Das war direkt nach seinem WM-Kampf gegen Ismet Mandara. Mandara hatte Steko, dem Kickbox-Weltmeister, bereits in der zweiten Runde einen doppelten Kieferbruch zugefügt, doch Steko kämpfte weiter, gewann am Ende nach Punkten. Das war vor sieben Jahren.

Am kommenden Samstag stehen sich diese beiden erbitterten Kontrahenten wieder gegenüber, bei Stekos Fight Night (ab 18.30 Uhr) im Zenith. Diesmal schlagen sie einander nicht. Diesmal kommen sie als Trainer. Diesmal lassen sie andere schlagen.

Steko trainiert Münchens Kickbox-Weltmeisterin Christine Theiss, Mandara die kroatische Herausfordererin Sanja Bilanovic. „Ich glaube, mein Trainer Pavlica ist für diesen Kampf sogar noch motivierter als ich selbst“, sagt die Ärztin Theiss, „die Schmerzen damals müssen höllisch gewesen sein.“ Wenn Steko auf den Kampf, den er zehn Runden lang mit doppeltem Kieferbruch bestritten hat, angesprochen wird, streicht er sich gleich übers Kinn. Er erzählt: „Der Kiefer war vorne unter den Zähnen gebrochen und hinten im Gelenk. Im Kampf selber habe ich das gar nicht so mitgekriegt. Ich dachte, ich hätte nur ein paar Zähne verloren, aber der Arzt, der mich behandelt hat, meinte, ich hätte vor Ort ersticken können.’“ Vor der Operation musste ihm damals der Magen ausgepumpt werden: „Ich hatte so viel eigenes Blut geschluckt, das musste erst raus.“ Monatelang konnte Steko, dessen Kiefer verdrahtet worden war, nur mit Schnabeltasse oder Strohhalm Nahrung zu sich nehmen. „Ich habe in der Zeit über zehn Kilo verloren.“

Steko gegen Mandara: Jetzt also kommt es zur Revanche. Ausgetragen als Kampf der Stellvertreterinnen, Theiss gegen Bilanovic. Ein brisantes Duell. Auch wenn Pavlica Steko abwiegelt. „Ich habe meine Rechnung damals beglichen, indem ich den Kampf gewonnen habe. Aber klar, der Fight ist wegen der Vorgeschichte auch für mich etwas Besonderes.“ Zumal sich Steko und Mandara noch nie so recht grün gewesen sind, auch damals nicht. „Das stimmt, da war schon böses Blut zwischen denen“, bestätigt Pavlicas Bruder Mladen, der selber Kickbox-Weltmeister war.

Theiss verspricht ihrem Coach einen Sieg: „Eine Niederlage kommt gar nicht in Frage. Das kann ich weder mir noch meinem Trainer antun. Und ich werde es uns nicht antun.“

Matthias Kerber

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.