Kampf der Jugend

Kati Wilhelm wehrt sich gleich beim Saisonauftakt der Biathletinnen erfolgreich gegen Lena Neuner und droht, noch besser zu werden.
ÖSTERSUND Kati Wilhelm hatte sich gerade für ihren zweiten Platz beim Weltcup-Auftakt feiern lassen, da dachte sie schon an den Abschied. Nächsten Winter in Vancouver. „Wenn Olympia richtig gut war“, sagte die 32-Jährige, „dann könnte man gut einfach aufhören.“ Auch wenn es eigentlich schon fast undenkbar ist: Biathlon ohne Kati Wilhelm?
Seit acht Jahren ist sie jetzt im Biathlon dabei, und von Anfang an lief sie ganz vorne mit. sagte die 32-Jährige nach ihrem gelungenen Weltcup-Auftakt. Gleich bei ihrer ersten WM gewann sie eine Goldmedaille, dazu kamen im Lauf der Jahre noch zwei weitere und auch noch drei Olympiasiege.
Viele jüngere Läuferinnen kamen in all den Jahren nach, vor allem eine Magdalena Neuner, die plötzlich zum Star wurde, in nur zwei Jahren sechs WM-Goldmedaillen sammelte. Genau in diesen beiden Jahren tat sich Wilhelm schwer, sie kämpfte auch mit vielen Krankheiten, doch in dieser Saison will sie sich gegen den Ansturm von Neuner, die am Donnerstag beim Einzelrennen Vierte wurde, noch einmal wehren. „Ich will von Anfang an ganz vorne dabei sein“, sagte sie jetzt, „das war für den Anfang schon ganz anständig. Nach so einem Saison-Einstieg schläft man auf alle Fälle ruhiger.“
Um dann gleich noch eine Drohung Richtung Konkurrenz hinterherzuschicken: „So gut, wie ich das will, passt alles noch nicht zusammen. Da sind noch Reserven. Ich werde mich von Rennen zu Rennen verbessern.“
Für die Zeit danach bereitet sich Bundeswehr-Hauptfeldwebel Wilhelm mit einem Management-Studium in Ansbach vor: „Ich bin im 6. von 8 Semestern, mache so viel wie ich schaffe, aber ich bin nicht ganz im Soll.“ Zwischen den beiden Weltcup-Wochenenden in Hochfilzen will sie deshalb rasch noch für zwei Tage nach Franken fahren: „Für mich eine schöne Abwechslung. Aber nur, wenn ich es mir sportlich leisten kann.“
So wie es derzeit aussieht, wird sie das schon können.