Käpt'n Huck futtert sich Mut an
Stuttgart - Das Gesicht ist fülliger, das knallrote Glitzerhemdchen spannt ein bisschen. Cruisergewichts-Weltmeister Marco Huck hat sich für seinen Kampf am Samstag (22.15 Uhr, ARD live) gegen Weltmeister Alexander Powetkin immerhin knapp zehn Kilo angefuttert.
Der 27-Jährige, der sich selbst Käpt’n Huck nennt, will zu seiner Explosivität eben noch ein zusätzliches Pfund in die Fäuste packen. „Ich bin hier, um Powetkin zu schlagen und mir dann die Brüder vorzunehmen”, sagt Huck, der vor dem Fight anonyme Morddrohungen erhielt und deswegen von 36 Bodyguards abgeschirmt wird.
Die Brüder, das sind die Weltmeister Vitali und Wladimir Klitschko, die das Schwergewicht nach Belieben dominieren. Eigentlich wäre auch Wladimir WBA-Weltmeister und nicht Powetkin. Doch der Verband kam auf die findige Idee, Klitschko zum Superchamp hochzuloben und unter ihm die WM auskämpfen zu lassen (was dem Verband zwei Mal Gebühren für Titelkämpfe in die Kassen spült).
So ist Powetkin also Weltmeister unter dem Superchampion und Huck darf so um die WM boxen. Der lässt keine Gelegenheit aus, gegen die Klitschkos zu stänkern. „Ich würde beide schlagen”, sagte er. „Ich werde wieder Spannung ins Schwergewicht bringen.”
Die Klitschkos gehen davon aus, dass es sich nicht um Starkstrom-Spannung handelt. „Auch er wird erleben, dass das Schwergewicht eine andere Liga ist”, sagt Wladimir Klitschko. Und Vitali fügt an: „Huck hat das falsche Vorbild: David Haye. Der hat auch große Sprüche geklopft, aber nichts gerissen.” Haye hatte gegen Wladimir haushoch verloren und zuletzt nur durch seine üble Prügelei mit Dereck Chisora bei der Pressekonferenz nach Vitalis WM-Sieg für Aufsehen gesorgt.
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