Julia Stepanowa fühlt sich vom IOC betrogen

Julia Stepanowa wehrt sich gegen ihr Startverbot für Olympia. Sie fühle sich betrogen, so die 800-Meter-Läuferin. Ihr Ehemann wählt drastische Worte.
dpa |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News

Berlin - Die russische Whistleblowerin Julia Stepanowa fühlt sich angesichts ihres Startverbots für die Rio-Spiele vom Internationalen Olympischen Komitee betrogen. "Ich habe schon immer davon geträumt, Olympiasiegerin zu werden, aber das IOC hat mich nicht zu Olympia zugelassen", sagte sie am Dienstagabend in einem Interview des TV-Senders Sky Sport News. Stepanowa hatte vom IOC keine Genehmigung erhalten, unter neutraler Flagge in Rio zu starten.

"Der internationale Leichtathletikverband hat mir den Status als neutrale Athletin gewährt. Das bedeutet, dass ich meine Sportkarriere fortsetzen kann. Natürlich würde ich mir wünschen, dass sich das IOC auch für mich einsetzt und mich unterstützt. Aber es passiert das Gegenteil: Ich werde bestraft", kommentierte die Leichtathletin und warf dem IOC obendrein die Verbreitung von Lügen vor.

Null-Toleranz-Politik sei nur "Lippenbekenntnis"

Ihr Trainer und Ehemann Witali Stepanow befand: "Das System hat sie nicht aufgrund der Sperre bestraft, sondern weil Julia die Wahrheit ans Licht gebracht hat." Wenn das IOC über eine Null-Toleranz-Politik in puncto Doping spreche, sei dies nicht mehr als "ein Lippenbekenntnis für die Öffentlichkeit", sagte Stepanow.

Lesen Sie hier: Harting - Bach ist "Teil des Doping-Systems"

Julia Stepanowa hat nach Angaben ihres Mannes Einspruch gegen die IOC-Entscheidung eingelegt, sie nicht in Brasilien antreten zu lassen. Die 800-Meter-Läuferin war 2013 wegen Dopings für zwei Jahre gesperrt worden und hatte danach mitgeholfen, das umfassende Dopingsystem im russischen Spitzensport aufzudecken.

Dass Stepanowa keine Startberichtigung für Rio erhalten hatte, sei regelkonform, sagte IOC-Chef Thomas Bach. Stepanowa sei eben auch jahrelang Teil des russischen Systems gewesen und habe "aktiv daran mitgewirkt", urteilte er. "Sie hat ihre Informationen erst preisgegeben, als der Schutz des Systems nicht mehr funktionierte und als sie bereits eine Zweijahressperre erhalten hatte."

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.