Jürgen Brähmer: Vom Knast- zum Blutboxer

SCHWERIN - Lokalmatador Jürgen Brähmer hat nach einer dramatischen und blutigen Ringschlacht in Schwerin seinen Weltmeistertitel des Verbandes WBO im Halbschwergewicht erfolgreich verteidigt.
Der 31-Jährige bezwang bei seiner ersten Titelverteidigung den russischen Herausforderer Dimitri Suchotski über zwölf Runden einstimmig nach Punkten. Zwei Punktricher sahen Brähmer mit 116:112 Punkten vorne, einer mit 118:112.
Die Braue über dem linken Auge musste gleich nach dem Kampf mit acht Stichen genäht werden, ein lila Veilchen zierte das linke Auge. „Das ist Boxen und kein Rudern“, sagte Jürgen Brähmer, nachdem er seinen WM-Titel im Halbschwergewicht gegen den Russen Dimitri Suchotski mit einem 3:0-Punktsieg verteidigt hatte. „Ich lasse mich halt nicht gerne schlagen“, meinte der 31-Jährige, der in Runde zehn eine Serie von 20 Kopftreffern wegsteckte, danach aber nochmal entscheidend zurückkeilen konnte.
Der nächste Fight steht Brähmer am 30. Dezember bevor. Vor Gericht. Dann muss sich der Schweriner wieder wegen Körperverletzung und Beleidigung verantworten. „Die Vorbereitung auf den Kampf war nicht einfach“, sagte Brähmer, „es nervt, wenn man immer wieder zum Gericht latschen muss. Man hätte man den Prozess nach dem zweiten Verhandlungstag abbrechen können.“ Zehn sind es bis jetzt, das Urteil soll am 8. Januar fallen. „Es ist beeindruckend, wie Jürgen diese Sache wegsteckt“, sagte Promoter Klaus-Peter Kohl. Das Schlusswort hatte ZDF-Reporter Günther-Peter Ploog: „Viele nennen ihn den Knastboxer. Heute war er der Blutboxer.“