Ivica Kostelic: So nahe war die Amputation
Er verbrachte fünf Tage in Quarantäne, im schlimmsten Fall hätte man ihm das Bein amputiert: Ski-Star Ivica Kostelic spricht in einem Interview offen über die Horrorsituation im vergangenen Winter.
München - Wenn alles glatt läuft, geht Ivica Kostelic im Dezember im italienischen Madonna di Campiglio in sein 350. Weltcuprennen.
Dass er überhaupt die Chance dazu hat, verdankt der kroatische Skirennläufer 14 Knie-Operationen seit seinem Debüt 1998. Der Lohn der (ärztlichen) Bemühungen: Ein Gesamtweltcup-Sieg, fünf kleine Kristallkugeln, vier Olympia-Silbermedaillen und 60 Podestplätze.
Im vergangenen Winter hätte der ältere Bruder der ehemaligen Skirennläuferin Janica Kostelic beinahe einen (zu) hohen Preis für seine sportlichen Höhenflüge bezahlt.
"Plötzlich ist mein Knie stark angeschwollen", wird der bald 36-Jährige (Geburtstag am 23. November) auf "sportnet.at" zitiert.
"Vor Kranjska Gora ist mein Knie plötzlich stark angeschwollen. Drei Tage nach einer Injektion, wie ich sie seit zehn Jahren verabreicht bekomme", sagt der Kroate über die bangen Momente im März vergangenen Jahres.
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Er sei punktiert worden, und "die Flüssigkeit, die abgeleitet wurde, war dick wie Saft".
Kostelic wandte sich an seinen Schweizer Kollegen Beat Feuz - der Speed-Spezialist hatte im November 2012 nach einer verpfuschten Operation mit einer Entzündung im Krankenhaus um seine Karriere bangen müssen.
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"Er hat mir geraten, mich schnellstens operieren zu lassen", berichtete Kostelic, der sich prompt unters Messer legte. Der Erguss im Knie entpuppte sich - wie bei Feuz - als Entzündung.
Die sich im Knie angesammelte Flüssigkeit war derart giftig, dass durch die fortschreitende Zerstörung des Kniegelenks selbst eine Amputation Betracht gezogen werden musste, fünf Tage verbrachte er unter Quarantäne.
In seiner 18. Weltcupsaison wird er nur noch im Slalom und der Kombination starten...
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