Inkognito auf Korsika

Magdalena Neuner spricht über ihre neue Freiheit nach der Biathlon-Karriere: Wie sie sich die Zeit mit Renovieren vertreibt, was Sie im Winter plant – und welche Probleme es mit Freund Seppi gibt.
ERDING Das Riesenrad ist fast leer, der „Breakdancer“lärmt, die Zuckerwatte lockt, doch Magdalena Neuner trotzt mal wieder den Verlockungen des Erdinger Volksfestes – und tritt zum Sponsoren-Treffen an. Dann erzählt sie von ihrem Leben. Neuner über:
Ihr Befinden: „Sehr gut! Bisher hat sich mein ganzes Leben um den Sport gedreht, und alles andere musste sich irgendwie fügen. Jetzt ist es eher so, dass ich schauen muss, dass ich noch ein bisschen Sport mache.“
Ihre Aktivitäten: „Derzeit renoviere ich ein Haus in Wallgau – nicht für mich, aber ich habe es gekauft. Da ist viel zu tun, Tapetenabkratzen und alles. Das schieb' ich seit Wochen vor mir her. Aber es war gut, nach dem Sport eine Aufgabe zu haben. Man hört ja nicht auf zu leben, nur weil man keinen Sport mehr macht. An Fan-Post hab' ich ungefähr noch tausend Brief zu Hause.“
Abtrainieren: „Jeden Tag! Eher Joggen – Radlfahren dauert zu lang. Gleich in der Früh: eine Stunde laufen. Mir ist wichtig, meinem Herz die Chance zu geben, wieder einigermaßen normal zu werden.“
Ausschlafen: „Nie! Zwischen sechs und halb sieben klingelt der Wecker. Mein Freund steht früh auf, ich kurz danach, damit er die ersten zehn Minuten für sich ist. Er will dann niemanden haben, der ihn voll labert.“
Biathlon-Gedanken: "Ganz wenig. Eine Kollegin hat mir gerade erzählt, dass nächste Woche deutsche Meisterschaft ist, und ich: Hä? Alles so weit weg. Ich merke, dass ich noch in Saisonen denke, nicht von Januar bis Dezember.
Den Winter: „Ich werde langlaufen statt joggen – und endlich Skifahren, mehr als nur ein, zwei Mal im Jahr in Seefeld. Im Moment freue ich mich darauf, auf dem Sofa zu hocken und Biathlon zu schauen.“
Freund Seppi: „Manchmal sag' ich schon: Fahren wir mal wieder weg! Ich war gewohnt, ein, zwei Wochen daheim zu sein, und dann ging's wieder irgendwo hin. Letzte Woche waren wir vier Tage in Südtirol. Er mag nicht gern wegfahren, musste aber mit. Im Juni waren wir auf Korsika. Niemand hat mich erkannt - herrlich. Anders als die Touristen in Wallgau, die an der Tür klingeln und durch den Garten laufen - da kann ich relativ unfreundlich werden.