„Ich liebe euch!“

Sebastian Vettel dankt seinem Team und fühlt sich am Ende „leer im Kopf“. Der Vater grüßt die Heimat: „Frohes Fest und guten Rutsch!“
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Die Nummer 1: Sebastian Vettel
dpa Die Nummer 1: Sebastian Vettel

Sebastian Vettel dankt seinem Team und fühlt sich am Ende „leer im Kopf“. Der Vater grüßt die Heimat: „Frohes Fest und guten Rutsch!“

Didi Mateschitz redet nicht gern in der Öffentlichkeit. Nachdem sein Angestellter Sebastian Vettel allerdings gerade den ersten Weltmeistertitel für sein Team geholt hatte, gab es kein Entkommen für den Red-Bull-Boss: Er musste jetzt etwas sagen. Und so stammelte er denn schwerfällig ins Mikrofon: „Es ist wunderschön, ganz einfach gewaltig. Ich hatte schon nicht mehr damit gerechnet. Am Schluss haben wir ein bissl mehr Glück als Verstand gehabt. Aber das passt schon.“

Und wie das passte. Mit einem langen Kuss bedachte Weltmeister Vettel bei der Siegerehrung den Pokal, der ihm in die Hand gedrückt wurde. Als die Nationalhymne für den Sieger erklang, hieß es bei dem 23-Jährigen: Wasser marsch! Tränen der Erleichterung liefen dem neuen Champion über die roten Wangen. Tränen, die ihm jeder gönnte, Schluchzend bedankte er sich bei seinem Team: „Danke, Jungs! Ich liebe euch!“

Sebastian Vettel war in der Formel 1 immer der Jüngste. 2007 sammelte er gleich bei seinem Debüt in Indianapolis seine ersten WM-Punkte, wenige Tage vor seinem 20. Geburtstag. Mit 21 holte er innerhalb von 25 Stunden in Monza seine erste Pole Position und den ersten Sieg. Und seit dem 14. November 2010, 15.43 Uhr, ist Vettel nun auch der jüngste Formel-1-Weltmeister. Vater Norbert konnte das Familienglück noch gar nicht fassen: „Wir haben es fertig gemacht, wir haben sie fertig gemacht. Und noch ein Gruß in die Heimat: Ich wünsche euch allen ein frohes Fest und einen guten Rutsch ins neue Jahr!“

Ex-Weltmeister Niki Lauda zog seine Kappe „vor lauter Ehrfurcht“ vor dem Weltmeister ab: „Er hat gegen alle Vorhersagen gewonnen. Dass der Alonso so einbricht, das war eigentlich die große Überraschung.“ Red-Bull-Rennchef Christian Horner meinte: „Ich habe am Schluss beinahe vergessen zu atmen, denn bevor die Flagge kam, konnten wir ja nicht wissen, was sein wird. Es ist unglaublich, was unser Team geleistet hat. Wir haben den Titel ohne Teamorder gewonnen, sondern sehr sportlich auf der Strecke geholt.“ Konkurrent Mark Webber war am Boden zerstört: „Ich werde mir jetzt nicht den Hals rumdrehen. Das Leben geht weiter, aber das ist kein leichter Tag für mich.“

Der Weltmeister selbst konnte in den Minuten nach dem Triumph noch nicht so viel sagen: „Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Ich bin auf jeden Fall glücklich, aber noch ein bisschen sprachlos, noch ganz leer im Kopf. Es war eine unglaublich harte Saison, körperlich, aber auch mental. Der Start war schwierig, aber dann war es ein Traum. Ich wusste bis zum Schluss überhaupt nicht, wie es steht.“

Am Ende wurde der neue Weltmeister noch gefragt, was ihm dieser Titel bedeute. er sagte: „Wir haben einen Typen im Team, der alle Formel-1-Weltmeister seit 1950 aufzählen kann, man muss ihn nur nach dem Jahr fragen. Jetzt Teil dieser Liste zu sein, zusammen mit Michael Schumacher und Ayrton Senna – mir fehlen die Worte.“ Eine typische Vettel-Antwort.

Thomas Becker

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