Hülkenberg: "Man muss die Backen zusammenkneifen"

Über Formel-1-Pilot Hülkenberg weiß man nicht viel Privates. Hier verrät er, wie er tickt, welches Ritual er hat, von wem er Fan ist.
Matthias Eicher |
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AZ: Herr Hülkenberg, was verbindet Sie mit dem Comic-Helden Hulk?

NICK HÜLKENBERG: Ich habe die ersten vier Buchstaben von meinem Namen mit ihm gemeinsam. Das hat sich so ein bisschen als mein Spitzname eingebürgert, oder auch „Hülk“ oder „Hülki“. Auch meine Freunde nennen mich schon so.

Sonstige Gemeinsamkeiten?

(lacht) Nein, da wüsste ich nichts, worüber ich mich grün ärgern müsste. Dazu haben Sie auch gar keinen Grund, der fünfte Platz in Monza war das zweitbeste Ergebnis Ihrer Karriere. Das war der Hammer! Da hat alles gepasst. Es gibt Rückenwind, wenn man alle Autos außer den Red Bulls und den Ferraris schlägt. Jetzt sind wir auch näher dran an Toro Rosso und können sie vielleicht in der Konstrukteurs-Wertung noch überholen. Das wäre gut für’s Team, dafür würden sie einen Bonus kassieren. Die brauchen Bares!

Nach Nico Rosbergs Grand-Prix-Sieg im Mai in Monaco feierte er eine wilde Party-Nacht, Sie waren dabei. Wieviel Champagner ist geflossen?

Ach, das war eine Sonntagabend-Fete, wo man ein bisschen zusammen gefeiert hat. Ich mag Bier und keinen Schampus.

Wechseln wir mal ins „Privat-Cockpit“: Was war Ihr erstes Auto?

Ein VW Polo. Aber die größte Dieselmaschine, glaube, der hatte 180 PS. Der ging schon ganz gut, war klein und flink. Und welchen Flitzer haben Sie jetzt? Im Moment fahre ich einen Landrover Sport, Ich bin ein SUV-Typ. Sportlich bin ich ein Aston-Martin-Fan.

Sind Sie auch in Flensburg schon mal in die Punkte gefahren?

Der Führerschein war zum Glück noch nie weg. Einen Punkt in Flensburg habe ich vielleicht noch. Oder zumindest nicht viele. Wer fährt bei den Hülkenbergs am besten? Ich natürlich! Aber mein Vater hat auch ein bisschen Talent, der fährt auch nicht schlecht.

Stichwort Familie: Macht sie sich große Sorgen bei den Rennen?

Heutzutage nicht mehr. In der Formel 1 sind sie relativ entspannt. Früher, als ich noch Go-Kart gefahren bin, war meine Mutter oft besorgt. Man sitzt ja offen drin, man ist nicht angeschnallt, da hat sie sich mehr Sorgen gemacht. Gibt es auf den Renn-Strecken Stellen, die Ihnen selbst Angst einjagen? Die Parabolica-Zielkurve jetzt in Monza war schon ein hartes Ding. Da fährt man mit 320 Stunden-Kilometer rein und muss 50 Meter vor der Kurve anbremsen. Man rauscht also mit 180, 190 durch. Da muss man die Backen zusammenkneifen.

Wie bereiten Sie sich auf solche Situationen vor? Haben Sie ein ganz persönliches Ritual vor dem Rennen?

Ich steige schon während meiner ganzen Karriere von links ins Auto. Ansonsten gibt es noch eine Massage, dann setze ich mich zehn Minuten hin, um mich anschließend voll fokussieren zu können. Da ist schon manchmal eine Hemmschwelle, aber ich persönlich nehme das als Kick, das hinzukriegen.

Wodurch finden Sie Ausgleich im Privat-Leben zu dem ganzen Trubel?

Der Job bringt mit sich, dass man unterwegs zuhause ist. Das ist der Formel-1-Zirkus. Aber man sieht viel, wie jetzt dann in Singapur beim nächsten Rennen. Das macht natürlich Spaß! Ich bin privat ein ganz normaler Mensch, der seinen Hobbys nachgeht. Wenn ich daheim am Bodensee bin, gehe ich raus und laufe in den Wald. Ich bin aber kein Marathon-Läufer, jogge meistens maximal eineinhalb Stunden. Ich schwimme auch gerne und spiele Tennis.

Und welchen Sport verfolgen Sie? Tennis. Ich habe auch das US-Open-Finale gesehen. Ich bin nur leider mittendrin eingeschlafen, hatte noch etwas Schlafmangel vom Sonntag nach dem Rennen.

Wem haben Sie denn die Daumen gedrückt? Ich bin ein Nadal-Fan. Das ist ein Mega-Athlet und ein Riesen-Kämpfer. Der hängt sich immer mit Allem rein und gibt nie auf. Das ist vom anderen Stern, was sich Rafael Nadal und Novak Djokovic da gegeben haben. Zum Glück mit dem richtigen Sieger...

Letzte Frage: Kimi Räikkönen kehrt zu Ferrari zurück, wo man auch Sie gehandelt hatte. Was heißt das für den „Hülk“, „Iceman“-Nachfolger bei Lotus?

Schau’n mer mal. Ich hoffe auf ein schnelles Auto, aber die Entscheidung liegt nicht in meiner Hand.

 

 

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