Hoeneß: „Wir haben gar nichts drauf!“

Bayerns Basketballer blamieren sich zum Auftakt, Boss Hoeneß sieht die Schuld bei Ex-Coach Bauermann  
Julian Galinski |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News

Bayerns Basketballer blamieren sich zum Auftakt, Boss Hoeneß sieht die Schuld bei Ex-Coach Bauermann

MÜNCHEN „Wir müssen Geduld haben", sagte Uli Hoeneß unmittelbar nach der Schlusssirene, die Basketballer seines FC Bayern hatten gerade den Saisonauftakt mit 61:80 gegen Oldenburg verloren. „Wir dürfen uns nicht verrückt machen", meinte Hoeneß. Er rang sich diese Sätze ab, wenige Momente zuvor hatte er Grundsätzliches bemängelt: „Wir haben gar nichts drauf", schimpfte der Präsident nach der Pleite, die Bayern-Guard Demond Greene „blamabel" nannte, „nicht akzeptabel“.

Den Schuldigen für die Blamage vor 4817 Zuschauern hatte Hoeneß gleich ausgemacht: Dirk Bauermann, vergangene Woche entlassener Trainer, mit dem die Bayern die Saisonvorbereitung absolvierten. „Wir haben in der Vorbereitung viel zu wenig gearbeitet", wetterte Hoeneß.

Die Bayern trafen gerade einmal vier von 25 zum Teil vogelwilden Dreipunktewürfen, waren vor allem im zweiten und dritten Abschnitt den Oldenburgern hoffnungslos unterlegen – einer Mannschaft, deren Trainer Sebastian Machowski vor einigen Tagen noch zweifelte, ob sie „bundesligareif" sei.

„Nach dem Einbruch heute sieht man, dass die Mannschaft überhaupt nicht fit ist", schimpfte Hoeneß. Und lederte bei „Sport1“ gegen Bauermann los: „Wir haben schon vor Wochen angemahnt, dass mehr gearbeitet werden muss. Kein Mensch kann mir erzählen, dass diese Mannschaft nicht gut genug ist, oben in der Liga mitzuspielen. Doch wenn man nachfragt und keine Antworten erhält, muss man reagieren." Nach mehreren Warnungen folgte vergangene Woche dann die Entlassung. „Wenn ich zehn Leute im Verein nach Dirk Bauermann gefragt habe, haben zehn Leute gesagt: Trennung", sagte Hoeneß.

Bauermann traf das Aus offenbar recht unvermittelt. „Er war sehr überrascht, als wir es ihm gesagt haben. Er leidet an Realitätsverlust. Da gibt es schon eine Parallele zu Louis van Gaal: Er konnte sich überhaupt nicht vorstellen, dass ihm das passieren konnte."

Der neue Trainer der Basketballer heißt Yannis Christopoulos, der 38-jährige Grieche war zuvor Bauermanns Assistent. Und steht nun nach dem verpatzten Saisonstart unter Druck, hatte doch Hoeneß vor Spielbeginn gefordert, „von Anfang an um die Meisterschaft mitzuspielen“. Zeit für eine Trainerdebatte? „Lächerlich", sagte Hoeneß, „Was soll Yannis denn machen?" Denn: „Wir haben einfach nichts drauf. Freiwürfe oder Dreier, das kann man trainieren."

Von 25 Distanzwürfen 21 danebenzusetzen, ist in der Tat eine erstaunliche Leistung. „Man muss auf höchstem Fitnesslevel sein, um diese Würfe zu treffen", sagte Sportdirektor Marko Pesic. Auch da klang Kritik an Bauermann an: „Auf diesem Fitnesslevel sind wir nicht." Pesic war laut Uli Hoeneß einer derer, die am meisten unter Bauermann litten - und geht aus der Trennung gestärkt heraus: „Die Arbeit zwischen Pesic und Bauermann war eine Katastrophe. Wir haben uns für die Seite von Pesic entschieden, der einen top Job absolviert", so Hoeneß bei „Sport1".

Vizepräsident Bernd Rauch war nach dem Spiel um Deeskalation bemüht, er sagte nur: „Schade. Arbeiten. Trainieren. Ernst nehmen!". Zwar hatte Hoeneß die Mannschaft am Freitag noch zu „Work" und „Discipline" aufgerufen. Angekommen, das zeigte der verpatzte Saisonstart, ist diese Botschaft offenbar noch nicht.

 

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.