Hoeneß muss warten

Olympia-Superstar Magdalena Neuner zeigt sich erstmals bei ihrem neuen Sponsor im Sudhaus. Sie freut sich auf den Urlaub daheim und erklärt, warum ein Job bei Bayern noch nichts für sie sei.
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Immer wieder Lena: Die Doppel-Olympiasiegerin Magdalena Neuner hat auch beim x-ten Pressetermin noch ihr Sieger-Lachen parat. Den neuen Sponsor wird’s freuen.
dpa Immer wieder Lena: Die Doppel-Olympiasiegerin Magdalena Neuner hat auch beim x-ten Pressetermin noch ihr Sieger-Lachen parat. Den neuen Sponsor wird’s freuen.

Olympia-Superstar Magdalena Neuner zeigt sich erstmals bei ihrem neuen Sponsor im Sudhaus. Sie freut sich auf den Urlaub daheim und erklärt, warum ein Job bei Bayern noch nichts für sie sei.

ERDING Werner Brombach wartet mal wieder auf Magdalena Neuner. Diesmal nicht am Flughafen mit Blumenstrauß, so wie vor ein paar Wochen, als die Gold-Lena aus Vancouver zurückkehrte. Diesmal wartet er samt Blaskapelle und vielen vorfreudigen Gästen sozusagen in seinem Wohnzimmer: im Festsaal im Sudhaus der Gaststätte „Erdinger Weißbräu“.

Vor 35 Jahren übernahm er vom Vater die Brauerei und machte sie zum größten Weißbierhersteller des Planeten. Heute ist Brombach 70 – und ein Sport-Fan sondergleichen. 32000 Flugkilometer hat er zuletzt zurückgelegt, um in Vancouver und Sibirien seinen Lieblingen beim Gewinnen zuzusehen. Liebling Nr. 1: Magdalena Neuner. Auf die wartet er besonders gern.

Der Empfang im Sudhaus hat einen Hintergrund: Die Doppel-Olympiasiegerin wird in die Familie aufgenommen. Also ins „Team Erdinger Alkoholfrei“. Dem gehören bereits die ebenfalls anwesenden Felix Neureuther, Andreas Birnbacher und Miriam Gössner an, sowie die noch in Sibirien weilenden Michael Greis und Kathrin Hitzer. Dass neben Neuner auch Biathlet Simon Schempp ins Team aufgenommen wurde, ging in der Begeisterung über die kleine Wallgauerin fast ein wenig unter. Nun, ihr Sponsorenvertrag dürfte auch um einiges höher dotiert sein und im guten sechsstelligen Bereich liegen.

Die Frau Neuner also. Gerade durfte sie am Flughafen noch ihrem Liebsten um den Hals fallen, schon musste sie weiter zum nächsten Interview. Nach den Rennen im sibirischen Chanty-Masijsk, dem Gewinn des Gesamt-Weltcups und der Mixed-WM ist die Saison zu Ende - wenn bloß nicht ständig das Telefon klingeln würde. „Ich weiß noch nicht, ob das klappt“, sagt Neuner, „ich habe mir jedenfalls vorgenommen heimzufahren und Urlaub zu machen: Tür zu, Telefon aus und dann irgendwo hinfahren.“

Nach der langen Saison ist die Sehnsucht nach Zuhause gewaltig, zumal sie ein besonderes Verhältnis dazu hat: „Heimat ist kein geographischer Begriff, sondern ein Gefühl“, sagt sie. Die Oma habe die Blumen gegossen und zwei Tage vorher eingeheizt. „Da fehlt sich nichts“, meint die 23-Jährige. In den vergangenen Jahren war sie auf den Seychellen oder in Thailand – diesmal will sie einfach nur ihre Ruhe: „Ich Freude mich auf das Essen bei der Mama, Ausflüge mit meinen Freunden, einfach spontan und nicht so konsequent zu sein.“

Beim Bier bleibt sie auf der alkoholfreien Schiene: „Das habe ich Herrn Brombach versprochen.“ Der erklärt: „Sonst heißt’s hinterher, wenn sie vorbei geschossen hat: Klar, das kommt vom Erdinger.“ Bier als isotonisches Sportgetränk: Das mochte auch Maria Riesch in Whistler ganz gerne, erzählt Brombach: „Ich dachte schon, uns geht das Bier aus im Deutschen Haus. Sieben Fässer am ersten Tag! Ich wollte die Maria ja noch bremsen, aber dann hat sie zwei Tage später Gold geholt.“ Woraufhin der bei Olympia unglückliche Felix Neureuther den Beleidigten spielte: „Mei, Herr Brombach, das mit dem Bier hätten’S mir aber auch sagen müssen! Wir haben doch sogar am gleichen Tisch gesessen.“ Schön, wenn die Anspannung weg ist und der Flachs blühen darf.

Da fiel es Magdalena Neuner auch nicht schwer, das lustige Job-Angebot von Bayern-Präsident Uli Hoeneß abzulehnen: „Für das Angebot werde ich mich bedanken. Aber ich denke noch nicht dran, meine Karriere an den Nagel zu hängen und zum FC Bayern zu gehen.“ Hoeneß muss warten. Wintersport-Fans werden das gerne hören.

Thomas Becker

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