Hitzfeld rüffelt die Sorglosen
Fünf Gegentore in acht Tagen - Auch im Pokalspiel gegen Wuppertal hat die Abwehr des FC Bayern Schwächen offenbart. Hat Hitzfeld ein Defensiv-Problem?
Extra umgezogen waren sie, die Wuppertaler. Aus dem Stadion am Zoo im Bergischen Land (Kapazität 28 300) in die Veltins-Arena umgezogen – was sich rein finanziell bei einem ausverkauften Stadion mit 61 482 Zuschauern auch gelohnt hatte. „Wuppertal hat sich durch den Umzug selbst geschwächt“, hatte Hoeneß gleich gemutmaßt. Trotzdem lieferten sie den Bayern mit dem 2:5 aus ihrer Sicht einen großen Kampf – und deckten die aktuelle Schwäche des Bundesliga-Tabellenführers auf.
Unkonzentriertheit in der Deckung, mangelndes Stellungsspiel. „Die Sorglosigkeit bei Standards hat mir nicht gefallen“, kritisierte dann auch Trainer Ottmar Hitzfeld. Manager Uli Hoeneß meinte: „Nach 30 Minuten haben unsere Spieler gemerkt, hoppla, das ist ja wie Bundesliga – doch da hatten wir schon zwei Gegentreffer drin.“ Und er moserte: „Im Mittelfeld waren wir zu weit weg vom Gegner.
Fünf Gegentore in acht Tagen
"Solche defensiven Nachlässigkeiten dürfen wir uns am Freitag in Rostock nicht erlauben.“ Schon die Regionalliga-Kicker des WSV schenkten Kahn und seiner Abwehr zwei Treffer ein. Zwei Gegentore hatte es auch vor einer Woche beim Test gegen Regionalliga-Klub Fortuna Düsseldorf (3:2) gegeben, eins im Derby letzten Samstag gegen die Bubi- Truppe der Löwen (1:1) und nun im Pokal gegen die zwei Klassen tiefer gelisteten Wuppertaler. Macht fünf Gegentore in acht Tagen – viel zu viel. Und das, obwohl insbesondere die Abwehr mit nur acht Gegentreffern in 17 Bundesliga-Partien der beste Mannschaftsteil der Hinrunde war.
Der Brasilianer Lucio und Demichelis hatten sich gefunden, gestern ersetzte van Buyten den Argentinier. In den letzten Wochen vor der Winterpause haperte es im Angriff – allein vier Mal gelang nur ein 0:0. Anders als im Spätsommer, kamen Ribéry, Toni und Klose nicht mehr auf Touren.
Hat Hitzfeld nun ein Defensiv- Problem? Der brasilianische Teenager Breno (18) wurde in der Winterpause für 12 Millionen Euro verpflichtet – wohl aber eine Investition in die Zukunft. Denn schon gegen Ende des Trainingslagers in Marbella hatte Hitzfeld gesagt, dass Breno für die ersten Spiele noch nicht in Frage kommt – weil die Eingewöhnungszeit seit dem Trainingsstart am 7. Januar zu kurz gewesen sei und Breno noch Rückstand habe.
Patrick Strasser