Historischer Podestplatz für Bradl: „Fantastisches Ergebnis“
Laguna Seca – Nach dem ersten Podestplatz eines deutschen Motorradpiloten in der Königsklasse seit 24 Jahren küsste Stefan Bradl seine Trophäe wie einen Siegerpokal. „Es ist ein fantastisches Ergebnis für uns“, kommentierte der Honda-Pilot seinen zweiten Platz am Sonntag (Ortszeit) beim WM-Lauf in Laguna Seca in den USA. 18 Runden lang konnte Bradl seine Premieren-Pole in der MotoGP verteidigen. Dann musste er WM-Spitzenreiter Marc Marquez aus Spanien vorbeiziehen lassen. Motorrad-Ikone Valentino Rossi konnte der Zahlinger aber hinter sich lassen.
„Ich habe versucht, den Vorsprung zu Valentino aufrecht zu erhalten, was nicht einfach war, und es war ein langes und hartes Rennen“, erzählte Bradl, der in der Anfangsphase des Rennens wegen des vollen Tanks und daher größeren Gewichts Probleme „mit der Front“ seiner Maschine gehabt hatte. „Ich hatte ein wenig zu kämpfen“, gab er zu.
Es reichte aber für den Moto2-Weltmeister von 2011. Drei vierte Plätze schlugen in der höchsten Klasse bislang für Bradl als beste Ergebnisse zu Buche. Mit seinem Rang in Laguna Seca, wo nur die MotoGP antrat, beendete er eine fast zweieinhalb Jahrzehnte andauernde Durststrecke deutscher Fahrer: Zuletzt hatte Michael Rudroff 1989 in Misano in der höchsten Rennklasse als Dritter einen Platz auf dem Podest erobert. Der bis dato letzte Sieg liegt sogar noch länger zurück: 1974 gewann Edmund Czihak auf dem Nürburgring.
Auf Platz eins fehlten Bradl beim US-Grand-Prix 2,298 Sekunden. „Natürlich waren die Erwartungen hoch, nachdem ich gestern die Pole gesichert hatte, aber ich wusste, dass ich einen guten Speed hatte und von Anfang an schnell sein konnte“, sagte Bradl. Neben seiner erste Pole in der MotoGP hatte der 23-Jährige auch noch die Bestzeit im Warm up erzielt. „Wir haben das ganze Wochenende einen guten Job gemacht“, lautete daher sein Fazit.
In der WM-Wertung verbesserte sich Bradl auf den sechsten Rang. Titelverteidiger Jorge Lorenzo, der trotz zweier Operationen nach zwei Schlüsselbeinbrüchen gestartet war, sicherte sich als Sechster wichtige WM-Zähler. Sein spanischer Landsmann Dani Pedrosa, der durch ein angebrochenes Schlüsselbein gehandicapt war, verteidigte als Fünfter den zweiten Platz in der WM-Wertung.
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