Hiddink trifft die Heimat
Der niederländische Trainer Guus Hiddink bringt Russland ins Viertelfinale. „Die Russen imponieren mir sehr“, lobte sogar ARD-Experte Günter Netzer das jüngste Team der EM.
INNSBRUCK Was man mit Geld so alles bewirken kann: Die Russen freuen sich nicht nur über den überzeugenden 2:0-Triumph über Schweden, sondern auch über die kurzfristig ausgelobte Prämie von 300000 Euro pro Mann für den Viertelfinal-Einzug. „Die Russen imponieren mir sehr“, lobte ARD-Experte Günter Netzer das jüngste Team der EM.
Guus Hiddink, der holländische Coach der Russen, trifft jetzt im EM-Viertelfinale nun auf sein Heimatland, die Niederlande (Samstag, 20.45 Uhr). Hiddink (61) ist selbst jahrelang Bondscoach gewesen und als solcher nach der WM 1998 (Holland belegte Platz vier) zurückgetreten. Jetzt will er mit den Russen sein Heimatland aus dem Turnier werfen.
Das 1:0 gegen die Schweden erzielte gestern Roman Pavlyuchenko (24.) mit einem unhaltbaren Flachschuss. Für die Entscheidung sorgte der überragende Andrej Arschawin mit dem 2:0 (50.). Nun schickt sich Mittelfeldstar Arschawin von Uefa-Pokal-Sieger Zenit St. Petersburg (warf den FC Bayern im Halbfinale raus) womöglich an, zu einem Star dieser EM zu werden. In seiner Heimat wird er als Kreativ-Chef der Russen längst verehrt. Und als Fußball-Poet auch. Arschawin hat mal gesagt: „Tore zu kreieren, ist mein Hobby. Es ist egal, ob ich sie auflege oder selbst treffe.“
Gestern machte er’s selbst.
Und die Schweden, die 2006 im WM-Achtelfinale an den Deutschen gescheitert waren? Sie enttäuschten, inklusive Zlatan Ibrahimovic. Der Superstar von Inter Mailand wirkte mit Kniebeschwerden pomadig, beinahe lustlos. Trainer Lars Lagerbäck konsterniert: „Wir waren als Mannschaft nicht gut genug.“ og.