«Herbstmeisterschaft» der Rennrodler

Während über Deutschland noch die Herbstsonne scheint, beginnt für die Eiskanalflitzer mit der Deutschen Meisterschaft die Saison. Einen Monat vor dem Weltcup-Start steht die Überprüfung des Leistungsvermögens für die Athleten im Vordergrund.
von  Abendzeitung
Rasante Fahrt: Tatjana Hüfner im Eiskanal
Rasante Fahrt: Tatjana Hüfner im Eiskanal © dpa

Während über Deutschland noch die Herbstsonne scheint, beginnt für die Eiskanalflitzer mit der Deutschen Meisterschaft die Saison. Einen Monat vor dem Weltcup-Start steht die Überprüfung des Leistungsvermögens für die Athleten im Vordergrund.

Einen Monat vor dem Weltcup-Start in den vorolympischen Winter will die zweimalige Rodel-Weltmeisterin Tatjana Hüfner endlich auch ihren ersten nationalen Titel einfahren. «Es wäre schon schön, wenn es mal mit einem Sieg bei der deutschen Meisterschaft klappen könnte», sagte die 25-Jährige aus Oberwiesenthal vor dem Titelrennen am Samstag in Königssee.

Doch wie die meisten deutschen Kufen-Asse hat die Dauersiegerin der vergangenen Saison vor allem den Weltcup und die WM im Februar im Blick. «Wenn ich es bei der DM nicht schaffen sollte und dafür bei den anderen Rennen so fahre wie im vergangenen Jahr, würde die Welt auch nicht untergehen», gestand sie.

Begehrte Weltcup-Startplätze

Nicht nur im Rennen um den deutschen Titel dürfte Europameisterin Natalie Geisenberger die größte Konkurrentin Hüfners sein. Die 20 Jahre alte Senkrechtstarterin aus Miesbach startet am Königssee als Titelverteidigerin. Fast wichtiger als der Zweikampf zwischen den gesetzten Fahrerinnen dürfte am Königssee die Entscheidung im Wettstreit um die beiden offenen Weltcup-Startplätze sein. Nach dem Rücktritt von Silke Kraushaar-Pielach dürfen die erfahrene Anke Wischnewski (Oberwiesenthal), Corinna Martini (Winterberg) und Nachwuchs-Fahrerin Steffi Sieger (Königssee) auf einen Platz im starken deutschen Frauen-Team hoffen.

«Heimspiel» für Felix Loch

«Vor all meinen Leuten ganz oben zu landen, wäre schön», sagte Überraschungsweltmeister Felix Loch vor der DM auf seiner Hausbahn. Dass er es kann, bewies er am Donnerstag: Im letzten Test unterstrich der 19-Jährige mit einem Sieg seine gute Frühform. Die Generalprobe für den Weltcup-Winter nimmt auch der zweimalige Weltmeister David Möller ernst: «Es ist der letzte Test, bevor wir uns international messen können. Da eine gute Figur abzugeben, ist im Hinblick auf den Weltcup-Start sicher vorteilhaft», erklärte der Serienmeister aus Thüringen. Für den Material-Poker im winterlichen Ernstfall sei das Herbst-Rennen aber zweitrangig. «Alles in allem ist es ein schöner Wettbewerb, der aber nur bedingt Aufschluss über den Weltcup und den Stand der Vorbereitung zulässt», sagte Möller.

«Nur nicht vom Schlitten fallen»

Als Titelverteidiger treten auch die Doppelsitzer Patric Leitner und Alexander Resch auf ihrer Heimbahn an, doch nach der verpatzten WM mit Rang elf ist vor allem Wiedergutmachung angesagt. «Immerhin können wir es diesmal fast nicht schlechter machen», sagte Resch - «wenn wir nicht vom Schlitten fallen.» Nach dem verletzungsbedingten Ausfall von Tobias Wendl/Tobias Arlt dürften die dreimaligen Weltmeister André Florschütz/Torsten Wustlich die stärksten Gegner des «Bayern-Express» sein. (dpa)

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