Handballer verspielen Sieg in letzter Minute

Die deutschen Handballer haben bei ihren WM-Auftaktspiel gegen Russland den Sieg in letzter Minute verspielt. Trotz einer fünf-Tore-Führung reichte es nur zu einem 26:26. Für Christian Sprenger ist die WM schon vorbei.
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Pascal Hens (Mi.) umarmt hier zwar nach dem 26:26 seinen russischen Gegenspieler, zufrieden mit dem WM-Auftaktspiel war er aber nicht.
Bongarts/Getty Images Pascal Hens (Mi.) umarmt hier zwar nach dem 26:26 seinen russischen Gegenspieler, zufrieden mit dem WM-Auftaktspiel war er aber nicht.

VARAZDIN - Die deutschen Handballer haben bei ihren WM-Auftaktspiel gegen Russland den Sieg in letzter Minute verspielt. Trotz einer fünf-Tore-Führung reichte es nur zu einem 26:26. Für Christian Sprenger ist die WM schon vorbei.

In letzter Minute haben die deutschen Handballer einen Auftaktsieg bei der WM in Kroatien verspielt. Gegen Rekord-Olympiasieger Russland reichte es für den Titelverteidiger trotz einer 25:20-Führung nur zu einem 26:26 (15: 14). Wasili Filippow verwandelte 51 Sekunden vor dem Ende für die Russen den Siebenmeter zum Ausgleich.

„Nach dem Spielverlauf hätten wir einen Sieg verdient gehabt. So bin ich nicht zufrieden“, sagte Bundestrainer Heiner Brand, der sich zudem über eine Entscheidung der Schiedsrichter kurz vor dem Ende ärgerte, als ein Foul an Pascal Hens nicht geahndet wurde. Der mit neun Treffern beste deutsche Werfer war einfach gefrustet. „Jetzt müssen wir versuchen, den Kopf ganz schnell wieder frei zu kriegen. Wir hätten den Sieg verdient gehabt“, sagte Hens.

Zwei Jahre nach dem WM-Triumph von Köln hatte das Unternehmen Titelverteidigung für die Deutschen gleich unter schlechten Voraussetzungen begonnen: Spielmacher Michael Kraus fieberte wegen eines Muskelfaserrisses in der linken Wade unter 3500 Zuschauern in Varazdin nur auf der Tribüne mit, ob er im zweiten Spiel gegen Tunesien am Sonntag (17.30/live bei RTL) zum Einsatz kommen wird, war am Samstag noch unklar.

So übernahm der 22 Jahre alte Martin Strobel, den Brand in einem Einzelgespräch am Freitagabend noch einmal auf seinen ersten Auftritt bei einer WM eingestimmt hatte, zunächst die Position als Regisseur. Die Nervosität war ihm allerdings deutlich anzumerken und schon nach 15 Minuten schickte Brand Linksaußen Dominik Klein auf die Mitte. Der Rechtshänder, der die Position auch beim THW Kiel bisweilen ausfüllt, blieb aber ebenfalls blass und so gingen die stärker werdenden Russen in der 23. Minute (10:11) erstmals in Führung.

Doch als gleich drei Spieler des Olympia-Sechsten gleichzeitig vom Feld mussten (26.), nutzte die von Hens und Ersatz-Kapitän Holger Glandorf angeführte DHB-Auswahl ihre Chance und setzte sich bis zum 15:12 wieder auf drei Tore ab. Teilweise viel zu hektisch wurde der Ball im Angriff dann aber verworfen und so war es vor allem dem glänzend aufgelegten Torhüter Johannes Bitter zu verdanken, dass der knappe Vorsprung bis zur Halbzeit noch verteidigt werden konnte.

Aus der Kabine kam dann allerdings die nächste Hiobsbotschaft : Rechtsaußen Christian Sprenger zog sich einen Innenbandriss im rechten Knie zu und wird bereits am Sonntag abreisen. Der Magdeburger hatte nach einer Angriffsaktion in der 17. Minute nur noch von Feld humpeln können. Für ihn soll vorerst kein Ersatzspieler nachnominiert werden.

Im zweiten Durchgang, als wieder Strobel auf der Mitte ran durfte, steigerten sich die Deutschen vor allem in Angriff, doch auch Hens und Glandorf hätten noch häufiger ins russische Tor treffen müssen.

Beim 25:20 in der 51. Minute sahen sie dann dank einer gehörigen Leistungssteigerung und einer starken Abwehr um Oliver Roggisch schon wie die sicheren Sieger aus. Doch viel zu hektisch wurde der Erfolg dann doch noch vergeben. Schon bei Olympia in Peking hatte es gegen die Russen nur ein Unentschieden gegeben.

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