Handball: Abschied aus Tirol – mit leeren Köpfen
Bei der EM in Österreich klagen die Handballer über leere Köpfe und enttäuschen ihren anspruchsvollen Trainer Heiner Brand: „Da muss man enttäuscht sein“, sagte er.
INNSBRUCK Die anfängliche Euphorie wich dann doch der Ernüchterung. Auch wenn Heiner Brand die Leistungen seiner Mannschaft lange schönredete, nach dem 20:25 im vorletzten Hauptrundenspiel gegen Spanien sprach auch der Bundestrainer Klartext. „Da muss man enttäuscht sein“, meinte er nach dem schlechtesten Abschneiden des DHB-Teams seit zehn Jahren, „eine deutsche Nationalmannschaft muss auf Dauer eine Macht sein, und es ist unsere Aufgabe, alles dafür zu tun, dass das gelingt.“ Nur bei der EM in Österreich gelang eben gar nicht viel.
Mit der Niederlage gegen Spanien hatte das Team die Chance auf das Spiel um Platz fünf vergeben. „Das ist die befürchtete Realität und nicht das erhoffte Ergebnis“, sagte DHB-Vizepräsident Horst Bredemeier. Statt nach Wien zur Platzierungsrunde der besten sechs Teams fährt die deutsche Mannschaft am Freitag bereits nach Hause.
„Wenn der Körper müde ist, ist auch der Kopf müde. Bei mir ist beides leer“, bekannte Kapitän Michael Kraus. Trotzdem soll und will sich die deutsche Mannschaft in ihrem letzten EM-Spiel an diesem Donnerstag (16.30 Uhr/ZDF) gegen Tschechien noch einmal aufraffen. „Wir haben das Anspruchsdenken, immer unter den ersten Acht zu sein. Deswegen müssen wir Tschechien schlagen“, verlangte Bredemeier. Gleiches forderte auch Brand: „Wir müssen noch mal eine Schippe drauflegen und gewinnen. Das muss bei der Mannschaft drin sein.“ Damit die Europameisterschaft wenigstens versöhnlich endet. Wenn schon nicht euphorisch.
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