Hambüchen über Rio: "Muss mir überlegen, ob ich mir das geben"

Wird er noch rechtzeitig gesund? Der deutsche Turner Fabian Hambüchen zweifelt an seiner Teilnahme an den Olympischen Spielen in Rio.
von  az/dpa
Der deutsche Turn-Star Fabian Hambüchen. (Archivbild)
Der deutsche Turn-Star Fabian Hambüchen. (Archivbild) © dpa

München - Der an der Schulter verletzte Turn-Star Fabian Hambüchen befürchtet, für die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro nicht mehr richtig fit zu werden. "Die Zeit wird knapp", sagte der 28-Jährige dem "Münchner Merkur".

Der Olympia-Zweite am Reck zweifelt an einem Start, sollte er sein Top-Niveau nicht erreichen. Das mediale Echo auf eine verfehlte Medaille möchte er sich ersparen. "Ich muss mir schon überlegen, ob ich mir das gebe, um danach medial geschlachtet zu werden. Das wäre auch kein schöner Abschluss einer Karriere, dann heißt es: Bei Olympia versagt, danach verzweifelt aufgehört."

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Hambüchen schätzt die Möglichkeit auf Edelmetall selbst in guter Form als gering ein: "Wenn man realistisch bleibt, weiß man, dass die Chancen, in Rio nochmal ganz oben zu stehen, gering sind." Das habe die WM im vergangenen Jahr gezeigt. "Das werden immer mehr, die oben mitmischen. Das ist brutal", sagte der Wetzlarer, der wegen seiner starken Schmerzen in der rechten Schulter die Qualifikation für die Sommerspiele abgesagt hat.

Die Probleme mit der Schulter behindern Hambüchen auch im Alltag. "Wenn ich im Auto nicht mal mehr ohne Schmerzen schalten, nicht mal eine Milch aus dem Kühlschrank holen kann, dann ist das beängstigend", gab er zu bedenken: "Dann muss auch ich mir sagen: Ich habe ein Leben nach dem Sport. Ich will Kinder – und ich will mit ihnen spielen können, ohne dass mir die Schulter fast abfällt."

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