Hacker drohen Ecclestone
Manama - Brennende Reifen, Tränengas, Schlagstöcke und explodierende Autos: In Bahrain gehen vor dem Formel-1-Rennen am Sonntag (14.00 Uhr/RTL und Sky) Oppositionelle weiter auf die Straße und fordern mehr Demokratie ein. Ihre Proteste werden teilweise mit Gewalt niedergeschlagen. Für Bernie Ecclestone ist das alles kein Problem. „Ich habe überhaupt keine Bedenken”, sagt der mächtige Formel-1-Mogul. Der Brite soll zwischen 40 und 50 Millionen Dollar Antrittsgage von den Veranstaltern kassieren.
Führende Menschenrechtler sind über so viel Zynismus entsetzt. „Die Lage ist sehr angespannt”, sagt Nicholas McGeehan, Bahrain-Experte der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch. Besonders hart treffe es Menschen, die in der Nähe der Strecke leben: „Ihre Häuser werden von maskierten und bewaffneten Polizisten gestürmt, um Demonstranten aus dem Verkehr zu ziehen.” Seit zwei Jahren kämpfen Oppositionelle der mehrheitlich schiitischen Bevölkerung für mehr Rechte in Bahrain, das seit Jahrhunderten von der Herrscherfamilie Al-Khalifa regiert wird – einer sunnitischen Dynastie.
Ecclestones Einstellung macht ihn wiederum zur Zielscheibe der Hacker-Organisation Anonymous, die haben dem Formel-1-Mogul offen gedroht: „Bernie Ecclestone und die königliche Familie haben nichts gelernt. Wir werden dich und die Regierung von Bahrain aus dem World Wide Web entfernen. Wir fordern Bernie auf, solange noch Zeit ist – sag dein Blutrennen ab! Anonymous wird Ihnen nicht erlauben, ein Rennen abzuhalten, das mit dem Blut unserer die Freiheit liebenden Genossen in Bahrain getränkt ist.”
Bereits im vergangenen Jahr hatte Anonymous die Seite www.formula1.com gehackt und das Banner „Operation Bahrain” darauf gepostet.
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