Hachings Manager Köck: "Großes Interesse an der Sedlmayer-Halle"

Josef Köck, Manager von Vizemeister Haching, hat einen mutigen Plan: Da Generali bei Topspielen zu Hause zu wenig Plätze hat, möchten die Volleyballer künftig mit Bayerns Basketballern in die Rudi-Sedlmayer-Halle.
AZ: Herr Köck, gibt es eigentlich noch Karten für das Champions-League-Spiel am Mittwochabend gegen Jastrzebski Wegiel?
JOSEF KÖCK: Nur noch wenige Restkarten für die 1500 Plätze. Wer noch kommen möchte, sollte sich zuvor am besten über unser Online-Ticketsystem auf der Homepage informieren, ob noch welche verfügbar sind.
Die Halle am Utzweg gerät mittlerweile offenbar immer öfter an die Grenzen ihrer Kapazität.
Ja – wir haben sogar schon die Werbung im Ort heruntergefahren, damit wir bei den Spitzenspielen nicht noch mehr Leute abweisen müssen!
Der FC Bayern bemüht sich gerade sehr intensiv um die Rudi-Sedlmayer-Halle für seine Basketballer. Wäre die auch was für Ihren Verein?
Wir verfolgen das sehr aufmerksam. Toll, dass der FC Bayern das so aktiv angeht. Wenn sich das organisatorisch regeln ließe, würden wir da für das ein oder andere Topspiel auch gerne reingehen.
Um auch mal im Herzen Münchens Werbung für den Vorortverein machen zu können?
Tatsächlich spielt sich vieles noch lokal in Haching ab. Aber wir werden demnächst eine Untersuchung durchführen, wo unsere Fans tatsächlich herkommen. Ich bin mir jedenfalls sicher, dass unser Sport auch in München Zuspruch findet.
Gab es schon Gespräche mit den Bayern?
Noch nicht. Aber wir haben großes Interesse und haben unser Anliegen schon schriftlich angedeutet. Vor Weihnachten haben wir sie schon einmal besucht und natürlich auch zu uns eingeladen.
Dass ein weiterer sportlich hochkarätiger Verein an der Rudi-Sedlmayer-Halle interessiert ist, dürfte dem FC Bayern bei den Verhandlungen nur gelegen kommen.
Ja, da haben Uli Hoeneß und Bernd Rauch ein gutes Argument mehr!
Wie würde die Gemeinde Unterhaching, deren Aushängeschild Sie ja sind, auf punktuelle Umzüge nach München regieren?
Haching ist unsere Heimat und wird es auch bleiben. Aber wenn man bedenkt, wie sehr wir letztendlich kostengünstiges Marketing für die Gemeinde betreiben, sollte es keine Probleme geben.
Könnte auch der Volleyballsport an sich eine Imagekampagne vertragen?
Nun, viele Leute wissen was Volleyball ist und haben auch in der Schule ein bisschen gespielt. Aber unter europäischem Spitzenniveau können sich die wenigsten etwas vorstellen. Da wäre eine größere Halle auch eine gute Gelegenheit, in größerem Umfang die Werbetrommel zu rühren.
In der Liga wirbt Ihre Mannschaft mit Siegen am Fließband. Wissen Sie noch, wann sie dort zum letzten Mal verloren hat?
Puh... gegen Berlin jedenfalls. Das Datum weiß ich allerdings nicht mehr.
Es war am 10. November 2010. Seitdem hat Haching alles aus dem Weg geräumt – auch Serienmeister Friedrichshafen. Sind die in dieser Saison endlich fällig?
Ja! Unser Ziel ist, Friedrichshafen zu bezwingen. Wir sind oft genug Zweiter geworden.
Was ist auf internationaler Ebene noch möglich?
Da warten durchaus machbare Gegner. Wenn wir Wegiel schlagen, kriegen wir entweder Budva aus Montenegro oder Maaseik aus Belgien. Es wird jedenfalls spannend.
Interview: Julian Galinski