Haching schaut nach oben - im Kino
UNTERHACHING - Sie standen schon richtig tief unten drin. Auf Rang 14 nach dem 14. Spieltag in der Regionalliga. Bei der SpVgg Unterhaching fürchteten sie sogar schon, die Qualifikation für die eingleisige 3. Liga zu verpassen. Jetzt ist alles wieder ganz anders.
Nach vier Siegen und 13 Punkten seit dem Rückrundenstart ist Haching wieder oben dran. Sogar die sofortige Rückkehr in die Zweite Liga ist wieder greifbar, nur noch vier Zähler sind es bis zu einem Aufstiegsplatz. Der nächste Sieg am Freitag (19 Uhr) bei Schlusslicht Oggersheim ist fest eingeplant. Haching hat wieder Hoffnung.
Die AZ erklärt, was das Team von Trainer Ralph Hasenhüttl („Wir kommen von hinten“) so stark gemacht hat:
Das Spielsystem:
Hasenhüttl bietet stets drei Spitzen auf, Robert Lechleiter (10 Tore), Thomas Rathgeber (7) und Tobias Schweinsteiger (2). Zudem Mario Konrad (2), dahinter Regisseur Ricardo Villar (5). „Unsere Offensive ist inzwischen extrem“, sagt Hasenhüttl. „Wir können immer ein Tor nachlegen.“ Die Konkurrenz hat es vernommen. Hasenhüttl: „Viele stellen sich jetzt hinten rein.“
Nervenstärke:
Haching macht’s mental. „Wir motivieren uns durch gemeinsame Gesprächsrunden, bauen aber auch zusammen Stress ab“, sagt Hasenhüttl. Und zwar durch Entspannungsmethoden und Atemtechniken, wie die AZ erfuhr. Der Effekt auf dem Platz: Bei einem Rückstand behält die Mannschaft besser als zuvor die Nerven. Gegen Kassel etwa gelang nach einem 0:1 und 1:2 am Ende ein 5:3-Sieg. Qualitäten, die man braucht, um aufzusteigen.
Zuschauer:
Zuletzt, beim 3:2 gegen Sandhausen, kamen 3000 in den Sportpark, tausend mehr als zuvor üblich. „Es ist Euphorie da, das spüren auch wir Spieler“, sagt Schweinsteiger. Als Hasenhüttl kürzlich nach einem Spiel mit dem Radl nach Hause fuhr, erzählt er, „da sprachen mich gleich mehrere Leute an, die sagten: Ihr spielt wieder geilen Fußball.“
Teamgeist:
Er ist gestärkt, nicht nur wegen des anhaltenden Erfolgs. Ein Schlüsselerlebnis war das dreitägige Langlauf- Training in der Ramsau während der Wintervorbereitung. „Das hat zusammengeschweißt“, so Schweinsteiger: „Das hatten wir alle vorher ja noch nie gemacht.“ Fürs Teambuilding neben Bowling-Abenden und Mannschaftsessen sorgen immer wieder gemeinsame Kino-Besuche. Schweinsteiger: „Filme schauen mit den Jungs ist eine Gaudi. Cool war vor kurzem der mit Jack Nicholson und Morgan Freeman.“ Der Titel: „Das Beste kommt zum Schluss.“
Das soll auch für die Hachinger Saison gelten.
Christian Paschwitz
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