Haching: Eklat nach dem Triumph

Hachings Volleyballer ziehen mit einem 3:0-Sieg in Bühl ins Pokalfinale ein. Nach dem Spiel wird Trainer Paduretu vom gegnerischen Manager provoziert, deshalb schwänzt er die Pressekonferenz  
von  Reinhard Franke
Mit vollem Engagement an der Seitenlinie: Hachings Trainer Mihai Paduretu - derzeit auf Spielersuche in Kalifornien.
Mit vollem Engagement an der Seitenlinie: Hachings Trainer Mihai Paduretu - derzeit auf Spielersuche in Kalifornien. © Rauchensteiner/Augenklick

Hachings Volleyballer ziehen mit einem 3:0-Sieg in Bühl ins Pokalfinale ein. Nach dem Spiel wird Trainer Paduretu vom gegnerischen Manager provoziert, deshalb schwänzt er die Pressekonferenz

Bühl - Weihnachten ist vorbei, aber die Hachinger Festtage gehen weiter. Nach sieben erfolgreichen Partien gegen hochklassige Gegner binnen 20 Tagen wollten die Volleyballer von Generali Haching den Dezember mit einem besonderen Erfolg krönen. Und es gelang. Eindrucksvoll. Mit 3:0 (25:16, 25:23, 25:23) gewann das Team von Trainer Mihai Paduretu gestern Abend beim TV Bühl und zieht damit ins DVV-Pokalfinale ein – zum vierten Mal in Serie. Da treffen die Hachinger am 4. März in Halle auf den Sieger der Partie Moers gegen Friedrichshafen (Dienstag, 19.30 Uhr).

„Ich Freude mich aufs Finale in Halle. Im ersten und zweiten Satz lief es relativ klar für uns. Im dritten Satz gab es zwei Fehlentscheidung vom Schiedsrichter, da wurden wir deutlich benachteiligt“, sagte Generali-Trainer Mihai Paduretu. „Doch die Jungs sind ruhig geblieben und haben das prima nach Hause gespielt."

Nach dem Spiel war es allerdings alles andere als ruhig. Da kam es nämlich zu einem Eklat. Bühls Teammanager Georgios Vlachojannis ging schnurstracks zu Paduretu und provozierte ihn mit den Worten: „Ihr könnt Euch beim Schiedsrichter bedanken, dass ihr im Finale seid." Das wollte Paduretu, der wiederum sein Team im Schlusssatz benachteiligt sah, nicht auf sich sitzen lassen. Er war sauer, blieb der Pressekonferenz fern (zum ersten Mal in seiner Trainerkarriere) und schickte auch keinen Vertreter. „So eine unfaire Geste der Verantwortlichen des Gastgebers habe ich in den vielen Jahren als Trainer noch selten erlebt“, wetterte Paduretu später, „vor allem bei so krassen Fehlentscheidungen gegen uns.“

Dabei ließen die Hachinger in Bühl von Beginn an keinen Zweifel daran, wer nach Halle fährt, seit 2009 das Wohnzimmer der Generali-Jungs. Am Ende war der Jubel groß: „Einfach nur genial war das“, Freude sich Kapitän Max Günthör, „das ist das sechste Finale in Halle für mich und das vierte Mal für Haching, ich bin so glücklich.“ Mit dem VfB Friedrichshafen war Günthör zwei mal Pokalsiger, mit Düren war er einmal im Finale, und mit Haching holte er drei Mal den Pott.

Sebastian Prüsener musste ohne seine Kollegen feiern. Er fuhr mit den Eltern nach Hause. „Da geht es schneller, außerdem ist es besser für meinen Rücken." Die letzten zwei Liga-Spiele musste Prüsener pausieren, er hat immer noch Probleme mit dem Rücken. Doch auch seine Freude war groß: „Wir sind schon verdammt glücklich, dass wir das Minimalziel erreicht haben. Am Ende wurde es aber dann doch knapp." Und dann sprach er es doch aus, das Wort mit D: „Wir träumen schon vom Double!", sagte Prüsener, „und glauben auch immer mehr daran".

Nur Manager Josef Köck klang etwas verhaltener: „Es ist ein weiterer Schritt zu unserem großen Ziel. Dieser Sieg gibt uns weiter Sicherheit."

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.