Haas und Petkovic: Die Comebacker

Am Montag beginnt das legendäre Rasen-Turnier im Wimbledon. Ziele, Krankenakte, Form, Bilanz, Auslosung – der Vergleich zwischen den deutschen Hoffnungen Tommy Haas und Andrea Petkovic.
Thomas Becker |
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London - 40 Prozent mehr Preisgeld gibt es heuer in Wimbledon, beim renommiertesten Tennisturnier der Welt, insgesamt 26,53 Millionen Euro. Das wird auch die deutschen Stars Andrea Petkovic und Tommy Haas freuen. Doch ihre Motivation ist eine andere. Ein Vergleich.


Ziele: Für Petkovic, die aktuelle Nummer 75 der Welt, soll das Turnier in London vor allem ein Sprungbrett zurück dahin sein, wo sie schon mal war: in den Top Ten der Weltrangliste. Dafür hat die 25-Jährige indirekt den siebenmaligen Wimbledonsieger Roger Federer als Mentor eingeschaltet. „Ich habe mir im Internet Videos von ihm angeschaut”, erzählt Petkovic, „was er über das Turnier sagt, seine Geheimnisse – und wie er auf Rasen spielt. Ich werde wie er den Ball einen Meter hoch über das Netz spielen.” Wie man auf Rasen spielt, muss Tommy Haas niemand mehr erzählen. Die Chancen auf einen Turniersieg des 35-Jährigen sind laut Michael Stich gar nicht mal so schlecht: „Wenn er noch mal eine Chance hat, einen Grand Slam zu gewinnen, dann in Wimbledon. Von der körperlichen Belastung ist es das Einfachste der vier großen Turniere”, sagte der 44-Jährige, der 1991 als bislang letzter Deutscher das Herren-Einzel im All England Club gewann.

Krankenakte: Haas und Petkovic sind die Comebacker des Tennis-Zirkus: Während Steh-auf-Männchen Haas nach zahllosen Operationen an Schulter und Hüfte schon mehrfach abgeschrieben war und sich dennoch immer wieder zurück kämpfte, hat auch Petkovic verletzungsbedingt eine harte Zeit hinter sich. Im vergangenen Jahr erlitt sie einen Ermüdungsbruch im Iliosakralgelenk sowie später einen Bänderriss und auch noch einen Innenmeniskus-Riss.

Form 2013: Anfang März gab Petkovic ihr Comeback, musste zunächst einige bittere Niederlage einstecken, unter anderem eine besonders schmerzhafte in der Qualifikation für die French Open gegen die weithin unbekannte Chinesin Yi-Miao Zhou. Doch seitdem geht es aufwärts: Das ITF-Turnier in Marseille gewann sie, und beim Wettbewerb in Nürnberg erreichte sie erneut das Finale. Auch bei Kollege Haas läuft es in diesem Jahr prima: 27 gewonnene Spiele stehen elf Niederlagen gegenüber. Das Turnier in München gewann er, in Halle unterlag seinem Freund Roger Federer erst im Halbfinale nach drei engen Sätzen.

Bilanz in Wimbledon: Petkovic hat sich heuer einen Plan für das Turnier zurecht gelegt: „Man muss es um den kleinen Finger wickeln. Ich werde die Unnahbare spielen”, meinte die Darmstädterin in den Tagen vor Wimbledon. Erst vier Einzel-Matches hat sie in ihrer Karriere auf dem Heiligen Rasen absolviert, flog 2010 in Runde eins raus und kam im Jahr darauf immerhin in die dritte Runde – schlechter schnitt sie bei keinem andern Grand Slam ab, hat also noch kräftig Luft nach oben. Tommy Haas hat natürlich schon ein paar mehr Wimbledon-Spiele auf dem Buckel: Bei seinem Debüt 1997 schaffte er es in Runde zwei, 2009 sogar ins Halbfinale.

Auslosung: Der an 13 (seine Glückszahl!) gesetzte Haas trifft in seinem Auftaktspiel am Dienstag auf den unberechenbaren Russen Dmitri Tursunow und im Erfolgsfall in der nächsten Runde wohl auf den Amerikaner Wayne Odesnik. Doch schon im Achtelfinale könnte Haas' Gegner der Weltranglisten-Erste Novak Djokovic sein. Wildcard-Inhaberin Petkovic bekommt es zunächst mit der Französin Pauline Parmentier (Nummer 62 der Weltrangliste) zu tun, bevor in Runde zwei womöglich die 20-Jährige Sloane Stephens (Nummer 17 der Welt) wartet.

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