Gutensohn: Viermal Olympia, einmal Premiere

Cypress Mountain (dpa) - Neues Land, neue Sportart: Nach drei Winterspiel-Teilnahmen für Deutschland geht die ehemalige Skirennfahrerin Katharina Gutensohn erstmals für ihre Heimat Österreich an den Start.
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Katherina Gutensohn fährt 1997 einen Weltcup-Super-G für das DSV-Team.
dpa Katherina Gutensohn fährt 1997 einen Weltcup-Super-G für das DSV-Team.

Cypress Mountain (dpa) - Neues Land, neue Sportart: Nach drei Winterspiel-Teilnahmen für Deutschland geht die ehemalige Skirennfahrerin Katharina Gutensohn erstmals für ihre Heimat Österreich an den Start.

Und nach erfolgreichen Jahren im alpinen Ski-Weltcup ist die 43-Jährige bei den Spielen jetzt aktiv mit dabei, wenn in Cypress Mountain eine neue olympische Disziplin ihre Premiere feiert: Skicross. «Das ist eine coole Sache, ich bin selber gespannt, wie diese Sportart angenommen wird», sagte die insgesamt zehnmalige Weltcup-Gewinnerin über das Pisten-Spektakel. Zu viert rasen die Skicrosser einen mit Sprüngen, Wellen und Kurven auf Schnee gebauten Kurs mit zum Teil waghalsigen Manövern hinab. Wer zuerst im Ziel ist, hat gewonnen.

«Dieses direkte Duell und die vielen 'Hindernisse' im Parcours machen den Reiz aus», sagte die Abfahrts-Zweite von der Ski-WM in Bormio 1985. Nach ihrer Heirat mit einem Deutschen Ende der 80er Jahre war sie zum Deutschen Skiverband (DSV) gewechselt und fuhr bei ihren bisherigen Olympia-Teilnahmen für den DSV. Die zweite Laufbahn in der neuen olympischen Sportart Skicross startete sie für ihr Heimatland: «Und da mein Weltcup-Debüt gleich mit einem Sieg endete, war es schwer, die Sache wieder ruhen zu lassen.»

Acht Weltcup-Siege holte Gutensohn bei den Alpinen, je vier für Österreich und vier für Deutschland. Bei der neuen Olympia-Sportart stand sie bislang zweimal ganz oben auf dem Podium. Ein Stockerl- Platz bei der Entscheidung am 23. Februar wäre wohl der perfekte Abschluss einer bewegten Laufbahn. «Ich bin mir sicher, dass jeder, der im Weltcup unter den besten Zehn ist, mit einer Medaille spekuliert. Es gibt hier nur jeweils drei Medaillen, das sind die Sieger - der Rest sind leider nur gute Verlierer», erklärte die Mutter von drei Kindern, die durch ihren Lebensgefährten Wolfi Auderer zum Skicross gekommen war.

1992 in Albertville, 1994 in Lillehammer und 1998 in Nagano fuhr die Speed-Expertin, die den Gewinn des Abfahrtsweltcups 1989/90 als größten Erfolg in ihrer DSV-Zeit sieht, jeweils in die Top Ten vor. Trotz der reichhaltigen Erfahrung im Zeichen der Ringe hat Olympia nichts an seinem Reiz für sie eingebüßt. «Es ist immer speziell, besonders in meiner Situation. Ich hatte mit dem Skisport als Spitzenathletin ja schon komplett abgeschlossen und jetzt bin ich plötzlich wieder mittendrin», sagte Gutensohn. Außer ihr gibt es eine Reihe von Ex-Alpinen im Lager der Olympia-Neulinge. Auch der ehemalige Weltmeister Daron Rahlves (USA) oder auch DSV-Mann Martin Fiala wechselten nach dem alpinen Karriereende.

«Lernen muss man den Start, das Gewusel auf der Piste, die Springerei über die Kicker. Es gibt im Verhältnis wenig Gleitpassagen wo man seine Abfahrtsqualitäten so richtig ausspielen kann», erklärte Gutensohn die wesentlichen Unterschiede. Noch steckt die reizvolle neue Disziplin in den Kinderschuhen und hat bislang noch nicht eine große Aufmerksamkeit in den Medien erreicht. Ob Skicross nur ein kurzes olympisches Gastspiel gibt, werden die Wettbewerbe in Vancouver zeigen. «Für mich spielt das keine direkte Rolle mehr, da ich nach der olympischen Saison meine zweite Karriere beende», sagte Gutensohn. «Ich hoffe jedoch sehr, dass sich diese actionreiche Sportart durchsetzen wird.»

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