Größter Erfolg im Skicross – Zacher 1., Wörner 3.

Als erste deutsche Dame gewann Heidi Zacher einen Skicross-Weltcup. Damit aber nicht genug: Auf Rang drei folgte Teamkollegin Anna Wörner. Zwei Deutsche auf dem Weltcup-Podest, das gab es noch nie. Auf Olympia 2014 nimmt die junge Sportart mit vergrößertem Etat Kurs.
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Heidi Zacher.
dpa Heidi Zacher.

St. Johann - Als erste deutsche Dame gewann Heidi Zacher einen Skicross-Weltcup. Damit aber nicht genug: Auf Rang drei folgte Teamkollegin Anna Wörner. Zwei Deutsche auf dem Weltcup-Podest, das gab es noch nie. Auf Olympia 2014 nimmt die junge Sportart mit vergrößertem Etat Kurs.

Das Durchsetzungsvermögen, scherzt Heidi Zacher, lerne man einfach, wenn man sich gegen einen Bruder behaupten müsse. Und beim Skicross im Kampf gegen drei andere Rennfahrer auf der Strecke muss sich die zierlich wirkende 22-Jährige eben mit viel Einsatz durchsetzen. Am Freitagabend gelang das der Lenggrieserin perfekt. Vor 5000 Zuschauern gewann Zacher vor der Norwegerin Hedda Berntsen und ihrer Teamkollegin Anna Wörner (Partenkirchen) – so gut schloss der Deutsche Skiverband (DSV) noch nie bei einem Skicross- Weltcup ab.

„Es läuft zur Zeit einfach fantastisch“, sagte Zacher, die sich auch an die Spitze der Gesamtwertung setzte und beste Werbung für den ersten Heim-Weltcup am 29. Januar in Grasgehren machte.

Schon vor Weihnachten in Innichen war die Olympia-17. erstmals auf ein Weltcup-Stockerl gefahren. Das war vor ihr nur Simon Stickl im Januar 2010 als Sieger in St. Johann sowie vor sechs Jahren Alexandra Grauvogl und Angela Senftinger jeweils auf Rang drei gelungen. Aber diesmal gleich zwei Sportlerinnen auf dem Podest, dazu Stickl (7. Platz) und Daniel Bohnacker (8.) mit direkt gelöstem WM-Ticket – das hätte sich der DSV lange nur träumen lassen. „So einen Mannschaftserfolg hätte uns keiner Ende der Saison 2008/09 zugetraut“, sagte Heli Herdt, sportlicher Leiter der Skicross-Truppe. „Das ist einfach ein Super-Erfolg.“ Skeptiker hatten gar die Qualifikation für die Winterspiele in Vancouver angezweifelt, wo Wörner auf Rang 17 und Stickl auf Platz 19 die besten deutschen Ergebnisse einfuhren. Auch wenn die DSV-Athleten weit von den Medaillen entfernt waren, fand die spektakuläre Olympia-Premiere der Sportart viel Anklang. Und in Deutschland wird der Wettkampf, in der vier Sportler auf einem Kurs mit Sprüngen, Wellen und Kurven gegeneinander antreten, mit Blick auf Sotschi 2014 professioneller betrieben.

Auf 230 000 bis 280 000 Euro wird der aktuelle Etat beziffert; vorher war es weniger als die Hälfte. Für die WM in diesem Jahr vom 2. bis 5. Februar in Deer Valley/USA, wo auch Buckelpistensportler, Springer und Slopestyle-Fahrer um Medaillen kämpfen, gibt es noch keine Vorgaben. Wenngleich natürlich Edelmetall gewünscht wird. Bei Olympia in drei Jahren aber sollen aus dem Bereich Freestyle, Skicross und Snowboard, so das Ziel mit dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB), fünf Medaillen her. Bei den Spielen in Kanada hatte es in zwölf Wettbewerben keine einzige Plakette für den DOSB gegeben.

Zacher, die nach Rückenproblemen im Vorjahr in diesem Winter gesund am Start ist, zählt spätestens jetzt zu den Kandidaten für WM- Edelmetall. Wie viele Skicrosser kam sie nach einer Verletzung bei den Alpinen zur neuen Sportart. So auch Alexandra Grauvogl, die sich nach ihrem dritten Kreuzbandriss gerade wieder herankämpft. Grauvogl holte vor vier Jahren die einzige Weltmeisterschafts-Medaille des DSV. In diesem Jahr, sagte die 29-Jährige, gebe es heiße Kandidaten für das nächste Edelmetall.

dpa

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