Golf und Ski? Passt!

AZ-Serie zu den GOLF MASTERS 2014: Zwei nur scheinbar gegensätzliche Sportarten lassen sich perfekt miteinander kombinieren – es gibt sogar schon offizielle Turniere für Freizeitspieler.
von  AZ
Lungau im Salzburger Land: Abschlag auf der Piste
Lungau im Salzburger Land: Abschlag auf der Piste

AZ-Serie zu den GOLF MASTERS 2014: Zwei nur scheinbar gegensätzliche Sportarten lassen sich perfekt miteinander kombinieren – es gibt sogar schon offizielle Turniere für Freizeitspieler.

München - Was haben der Bayerische Skiverband und der Bayerische Golfverband gemeinsam? Ein Turnier. Es nennt sich Ski Golf Masters und ist so eine Art Bayerische Ski-Golf-Meisterschaft.

Wobei die besten Bayern sich natürlich in einer Zwickmühle befinden. Denn genau zur gleichen Zeit (siehe Info-Kasten auf dieser Seite) steigt die traditionsreichste Veranstaltung dieser Art, bereits zum 43. Mal zur Austragung kommend: die Ski Golf Competition in Bad Gastein.

Während die Bayern mit ihrem Event in Garmisch-Partenkirchen eine Premiere feiern, genießt die Veranstaltung im Salzburger Land den Status eines absoluten Klassikers. Eine Mischung gewissermaßen aus Augusta (traditionsreichstes Golf-Turnier) und Adelboden (traditionsreichster Riesenslalom). Augustaboden, wenn man will.

Mit einem großen Unterschied: In Augusta und Adelboden starten die Besten der Welt unter den besten Bedingungen der Welt. In Bad Gastein hingegen darf jeder noch so kleine Amateur mit machen – Hauptsache, er entrichtet die Meldegebühr. Top-Profis treten hingegen kurz darauf bei der Ski Golf WM in Zell am See an – hier siegten beispielsweise bereits Ski-Stars wie Bode Miller, Marcel Hirscher, Thomas Sykora, Kalle Palander, Patrik Järbyn und Reinfried Herbst. '

Doch auch hier darf jedermensch mit machen und weiß anschließend genau, wie viele Sekunden einer wie Bode einem bei einem Riesenslalom abnimmt. Damit kann man zu Hause im Skiclub und im Golfclub durchaus angeben.

Dass Bad Gastein bereits zum 43. Mal statt findet, beweist: Den weißen und den grünen Sport miteinander zu verbinden, ist keine neue Idee. Sondern hat sich bereits im letzten Jahrhundert bewährt.

Nur vergnügte sich damals lediglich eine kleine Elite (wer spielte vor einem fast halben Jahrhundert schon Golf?) mit diesem Dual-Spaß, während er heutzutage auch Karl Hubermüllermaier und Lieschen Müller offen steht.

Und zwar nicht nur für Wettbewerbe, sondern auch für das private Vergnügen. Denn: Vormittags zu carven und nachmittags abzuschlagen erscheint als durchaus empfehlenswerte Kombination – vor allem jetzt, im Frühjahr. Weil: Vormittags ist der Schnee um diese Jahreszeit meist noch ausgezeichnet und taugt nachmittags meist ohnehin nicht mehr viel.

Es ist also ein relativ geringer „Skifahr-Verlust“, auf den Ski-Nachmittag zu verzichten und ihn statt dessen golferisch zu verbringen. Die Muskeln, die beansprucht werden, sind jeweils andere – man spürt beim Nachmittags-Golfen erstaunlicherweise überhaupt nicht, dass man vormittags auf Brettern stand. Nur: spielen Sie keine 18 Löcher – das wäre zuviel des Guten. Begnügen Sie sich mit neun.

Ski und Golf miteinander zu verknüpfen, ist übrigens einfach: Man benötigt lediglich Berge, die hoch genug sind, dass noch Schnee auf ihnen liegt, während es unten im Tal bereits grün genug ist, dass die Plätze bereits öffnen konnten.

Beispiele ...

Bayern:
Skifahren auf der Zugspitze in Verbindung mit dem klasse Course des GC Garmisch-Partenkirchen in Oberau.

Tirol:
Im Umfeld aller fünf dortigen Gletscher im Ötztal, Stubaital, Zillertal, Kaunertal und Pitztal liegen ausgezeichnete Golf-Kurse – auch wenn man manchmal ein Stück weit kutschieren muss. Aber die Plätze am Achensee, bei Innsbruck, in Seefeld und auf dem Mieminger Hochplateau sind 30 Minuten Autofahrt allemal wert.

Salzburger Land: 
Die Golfclubs Bad Gastein, Zell am See, Goldegg, Urslautal, Mittersill und St. Johann befinden sich unweit des Kitzsteinhorn-Gletschers. Außerdem gibt es noch bis 15. Mai: Vormittags Skifahren in Obertauern, nachmittags Golfkurs in Radstadt – www.radstadt.com. Und ebenso bis Saison-Ende: Vormittags Skifahren am Speiereck im Lungau, nachmittags Golfen in St. Michael, das Kombi-Ticket kostet 40 Euro, www.lungau.at

Steiermark:
In Schladming auf dem fabelhaften, von Bernhard Langer geschaffenen, Platz spielen und auf dem Dachstein Gletscher Skilanglaufen (oder im gleichfalls nahen Obertauern im Salzburger Land Alpin fahren).

Kärnten:
Bad Kleinkirchheim – Franz Klammers bevorzugtes Ski-/Golf-Revier.

Schweiz:
Bad Ragaz – das Heidiland als Ausgangspunkt.

Südtirol:
Von Meran aus zu verschiedenen Pisten und Greens ausschwärmen.

In diesem Sinne: Ski heil auf den Pisten – und schönes Spiel auf den Fairways!

Jupp Suttner

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