Golf: Die Schöne und der Schläger

Modelfotos, Abschluss am College und Erfolg im Sport: Sandra Gal, das neue Gesicht des Frauengolfs, tritt bei den German Open an
Julian Galinski |
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Für den Golfplatz mag dieses Outfit etwas unpraktisch sein, trotzdem macht die Profigolferin Sandra Gal auch abseits des Grüns im schwarzen Kleidchen eine gute Figur.
privat Für den Golfplatz mag dieses Outfit etwas unpraktisch sein, trotzdem macht die Profigolferin Sandra Gal auch abseits des Grüns im schwarzen Kleidchen eine gute Figur.

Gut Häusern - Dunkelblaue, schwarze und anthrazitfarbene Anzüge, ein dunkelbraunes Kostüm und mittendrin Sandra Gal – in knallpink. Ob’s Absicht war? Die Kleiderwahl Deutschlands bester Golferin bei der Pressekonferenz der Ladies German Open 2011 verfehlte ihre Wirkung jedenfalls nicht. Gal zieht Kameras und Blicke einfach an.

Am Donnerstag beginnt der Wettkampf um einen der wichtigsten Titel im europäischen Frauengolf, und es ist auch maßgeblich Gals Verdienst, dass daran auch ein großes öffentliches Interesse besteht – die German Open werden zur Sandra-Gala.

Natürlich haben sich die Verantwortlichen um Turnierdirektor Nikolaus Peltzer intensiv um Gal bemüht, aber die 26-Jährige versichert, gerne und freiwillig zurück nach Deutschland gekommen zu sein. „Es ist eine große Ehre hier zu sein”, sagt Gal, die seit 2008 auf der Profi-Tour der Frauen (LPGA) antritt.

Bekannt ist sie nun vor allem aus zwei Gründen geworden: Weil sie Ende März in Los Angeles endlich ihr erstes LGPA-Turnier gewonnen hat („Ein großes Glück, dass ich das so früh geschafft habe”) und weil sie sich gerne mehr oder weniger bekleidet in verschiedenen Fotoshootings inszeniert. Es gibt Gal im Bikini, im Nachthemd, auch im Ballettanzug, das hat sie zehn Jahre lang betrieben.

Gal betont allerdings, dass sie den Modelljob zwar immer gerne gemacht habe – „er definiert mich allerdings nicht”. Sie ist eine Golferin, clever und seit 2008 mit Collegeabschluss in Werbung, die weiß, wie sie sich verkaufen kann und dabei unterschiedliche Zielgruppen anspricht. Zwar arbeitete sie bis Ende 2010 noch mit einer New Yorker Modelagentur zusammen trennte sich allerdings dann. Auch, „weil ich als Model noch einiges abnehmen müsste.”

Heute plant Gal ihre Karriere konsequent und geradlinig – das war nicht immer so: Als Kind bekam ihr Vater Höhenangst und konnte deshalb auch nicht mehr Skilift fahren – die Urlaube wurden in sonnigere Gefilde verlegt und die damals fünfjährige Gal übte alsbald nicht mehr Umsteigeschwünge, sondern Abschläge. Erst konkurrierte Golf noch mit anderen Hobbies, „neben dem Ballett habe ich 15 Jahre Violine gespielt”, sagt Gal, auch auf dem Wakeboard hat sie sich versucht. Die Hingabe zum Sport musste zunächst erst noch wachsen, Liebe auf dem Blick gab es nur mit den Golfcarts: „Mit denen wollte ich schon als kleines Kind fahren”, sagt Gal.



2004 zog sie (als deutsche Nationalspielerin und Jugendmeisterin) nach Florida, als ambitionierte Golferin hatte sie keine andere Wahl, als ihre Heimat Düsseldorf zu verlassen. „Für uns gibt es nur einen Weg zum Erfolg”, sagt Gal, „und der führt in die USA.”

Dort ist die Leistungsdichte der Spielerinnen deutlich höher – vor allem dank der fanatisch trainierenden Asiatinnen – und dort gibt es auch deutlich mehr Geld zu verdienen. Zum Vergleich: Mit ihrem Sieg in Los Angeles verdiente Gal 255000 Dollar. Die Siegerin der German Open bekommt 52500 Euro – und immerhin einen netten Sportwagen dazu, für die nach eigenen Angaben passionierte Zu-schnell-Fahrerin Gal eine willkommene Zugabe.

Allerdings betritt sie auf der Anlage in Gut Häusern im wörtlichen Sinne Neuland. „Ich habe noch nie hier gespielt”, sagt Gal, „ich muss mich jetzt bis Donnerstag an den Platz gewöhnen.”
Ziemlich sicher ist jedenfalls, dass sich Sandra Gal auch auf dem Platz um ihr Outfit Gedanken machen wird, denn „wenn man sich besonders gut anzieht, kann man dadurch seinen Sport populärer machen.”

 

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