Gold-Party um Viktoria Rebensburg

"Unglaublich, der absolute Wahnsinn, ein Traum“, Geheimfavoritin Viktoria Rebensburg hat den deutschen Alpinen die zweite Goldmedaille bei den Olympischen Winterspielen beschert und den Riesenslalom gewonnen.
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Das Victory von Viktoria Rebensburg
AP Das Victory von Viktoria Rebensburg

VANCOUVER - "Unglaublich, der absolute Wahnsinn, ein Traum“, Geheimfavoritin Viktoria Rebensburg hat den deutschen Alpinen die zweite Goldmedaille bei den Olympischen Winterspielen beschert und den Riesenslalom gewonnen.

Nächste Gold-Party für die deutschen Alpinen: Eine Woche nach Maria Rieschs Olympiasieg in der Super-Kombination hat Geheimfavoritin Viktoria Rebensburg die Gunst der Stunde genutzt und die Goldmedaille im Riesenslalom gewonnen. Die 20-Jährige aus Kreuth fuhr mit vollem Risiko vom sechsten auf den Gold-Rang vor und wurde Olympiasiegerin, ohne jemals ein Weltcup-Rennen gewonnen zu haben. „Ich glaub', dieser Namen gehört nicht zu mir, das ist unglaublich, der absolute Wahnsinn. Gold ist ein Traum“, sagte Rebensburg, der die eintägige Verschiebung der Entscheidung und das schlechte Wetter nichts ausmachte. „Komisch, ich war am Start gar nicht nervös.“

Die höher gehandelte Weltmeisterin Kathrin Hölzl ging als Sechste ebenso leer aus wie Riesch auf Platz zehn. Hinter Rebensburg sicherte sich die Slowenin Tina Maze 4/100 Sekunden zurück die Silbermedaille, Elisabeth Görgl (Österreich) fuhr zu Bronze.

Beim Hundertstel-Krimi im wegen Nebels um einen Tag verschobenen zweiten Durchgangs behielt Rebensburg den Durchblick. Voll auf Angriff war die dreimalige Junioren-Weltmeisterin gefahren, denn als Sechste des ersten Durchgangs brachte ihr nur das noch die Chance zum nächsten Coup. Im Ziel leuchtete die grün unterlegte Bestzeit auf; das Schwung-Wunder ballte die Fäuste und schrie die Freude hinaus. Nun hieß es warten und zittern.

Als dann auch die Österreicherin Elisabeth Görgl als Führende des ersten Durchgangs sie nicht mehr verdrängen konnte, war die olympische Freude wieder riesengroß. Rebensburg hockte sich im Zelt auf einen Stuhl und hielt kurz die Hände vors Gesicht. Trainer und Betreuer fielen sich schon am Pistenrand in die Arme und hüpften vor Freude im Schnee.

„Es war nicht unsere Zielsetzung, drei auf dem Podest zu haben, Ziel war eine Medaille“, sagte Alpin-Direktor Wolfgang Maier. Dass die „eine Medaille“ auch noch golden glänzte, war für alle beim Deutschen Skiverband besonders schön. Wie zuletzt in Nagano 1998, als Katja Seizinger die Truppe zu insgesamt sechs Medaillen führte, gab es wieder zweimal Edelmetall für die langjährigen Sorgenkinder im Deutschen Skiverband. Nach zwei WM- Titeln vor einem Jahr mischen sie auch bei Olympia wieder bei den ganz Großen mit – und die Medaillenjagd ist dank der ausstehenden Slaloms noch nicht zu Ende.

War Rebensburg bei der WM in Frankreich vor einem Jahr noch von Rang drei deutlich hinter die Medaillenränge zurückgefallen, so blieb die Sportlerin aus Kreuth diesmal cool. „Vicky ist eine, die relativ trocken ist“, sagte Maier. Damen-Cheftrainer Mathias Berthold hatte die Medaille von der einmaligen Weltcup-Podest-Fahrerin fast erwartet. Der Hang würde „Vicky“ liegen, hatte Berthold prophezeit - und recht behalten. „Ganz überraschend ist es nicht, aber man muss es beim Großereignis erst einmal runterbringen und das hat sie geschafft“, sagte Olympiasiegerin Riesch über Rebensburg, die bei der Olympia-Generalprobe in Cortina im Januar trotz eines „Riesenfehlers“ Zweite geworden war.

Die Amerikanerin Lindsey Vonn handelte sich nach ihrer Schuhrandprellung die nächste, wenn auch wohl nur kleine, Blessur ein. Bei ihrem Sturz im ersten Durchgang verletzte sich die 25- Jährige am kleinen Finger der rechten Hand. „Ich hoffe, dass der Finger okay ist und ich Freitag fahren kann“, sagte die Abfahrts- Olympiasiegerin mit Blick auf den Slalom.

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