Gipfelsturm oder Höhenangst

Vor dem Testspiel gegen Co-Gastgeber Schweiz in Basel macht Bundestrainer Löw den Stars Druck: "Wir erwarten, dass die Spieler ein Zeichen setzen". Halten sie stand?
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Die DFB-Stars als Bergsteiger (v.l.): Philipp Lahm, Bastian Schweinsteiger, Bundestrainer Joachim Löw, Timo Hildebrand, Thomas Hitzlsperger, Michael Ballack, Torwarttrainer Andreas Köpke, Teammanager Oliver Bierhoff und Miroslav Klose.
GES/Augenklick Die DFB-Stars als Bergsteiger (v.l.): Philipp Lahm, Bastian Schweinsteiger, Bundestrainer Joachim Löw, Timo Hildebrand, Thomas Hitzlsperger, Michael Ballack, Torwarttrainer Andreas Köpke, Teammanager Oliver Bierhoff und Miroslav Klose.

Vor dem Testspiel gegen Co-Gastgeber Schweiz in Basel macht Bundestrainer Löw den Stars Druck: "Wir erwarten, dass die Spieler ein Zeichen setzen". Halten sie stand?

BASEL Bernd Schneider rutscht ab und stürzt. Gerade noch wird er gehalten – und von den Mannschaftskollegen am Seil nach oben gezogen. Das war knapp, ist gerade noch mal gut gegangen. Dankbar blickt Schneider in die noch leicht entsetzten Gesichter der Kollegen. Erst danach kann der Aufstieg weitergehen. Auf dem Gipfel zum 4478 Meter hohen Matterhorn – gedreht freilich in einem Frankfurter TV-Studio – reichen sich Bastian Schweinsteiger und Bundestrainer Joachim Löw die Hand. Geschafft. Ein Erfolg in Schwarz-Weiß.

In Basel stellte der DFB den neuen Werbespot von Generalsponsor Mercedes-Benz vor, der ab 3. April vier Wochen lang bundesweit in rund 2000 Kinos und ab 4. April parallel bei „Eurosport“ laufen wird. Luis-Trenker-Idylle mit einer Botschaft. „Bergtour 08“ – das ist das interne Motto ausgerufen von Oliver Bierhoff und dem Trainerstab für die EM-Endrunde in den Alpen-ländern Österreich und Schweiz (7.-29. Juni). „Die Botschaft ist: Die Spieler brauchen sich gegenseitig, alle werden gebraucht“, erklärte Bierhoff vor dem heutigen Test gegen Co-Gastgeber Schweiz im Baseler St. Jakob-Park (20.45 Uhr, ZDF live), „einer schleppt bei der Gipfelbesteigung die Taschen, der andere ist der Extremkletterer. Sie sollen sich helfen. Wir haben ein gemeinsames Ziel: Wir wollen hoch auf die Spitze und Europameister werden. Ich bin zuversichtlich, ich habe Vertrauen in die Mannschaft.“

Zugleich aber viele Sorgen. Die Frage ist eher: Wird das Unternehmen „Bergtour 08“ wirklich ein Gipfelsturm, das mit dem Finale am 29. Juni in Wien endet oder bekommen die Auserwählten von Löw Höhenangst. „Es ist das letzte Spiel vor der Nominierung des EM-Kaders (am 16. Mai, d.Red.). Und deshalb erwarten wir von den Spielern, dass sie ein Zeichen setzen“, sagte Löw und betonte: „Die Tür ist nach wie vor für niemanden geschlossen. Es gibt Spieler, die einen Vorteil haben. Aber es gibt bei uns keine Freifahrtscheine.“

Die AZ zeigt, wer sich heute in Basel ein Stammplatz-Ticket oder zumindest einen Platz im 23er-Kader sichern möchte.

Tor:

Jens Lehmann steht nach seinen Patzern beim 3:0 in Österreich Anfang Februar enorm unter Druck. Beim FC Arsenal auf der Bank, kann er sich nur in Länderspielen Praxis holen. Das sieht sogar Lehmanns Kumpel Bierhoff problematisch: „Es wäre sicherlich hilfreich, wenn Jens in diesem wichtigen Test Sicherheit ausstrahlt. Er muss jetzt beweisen, dass er dem Druck standhält.“ Timo Hildebrand, beim FC Valencia Stammspieler, lauert schon.

Abwehr:

Christoph Metzelder (Real Madrid) ist verletzt, aber für ihn hält Löw einen Platz frei. Daher ist heute Per Mertesacker Abwehrchef, an seiner Seite kann sich Heiko Westermann als erster Metzelder-Stellvertreter empfehlen. Die Außen besetzen die Bayern Lahm und Jansen.

Mittelfeld:

Michael Ballack, der gestern noch einen Appell („Wir brauchen eine eingespielte Mannschaft. Das ist im Moment nicht der Fall. Ich hoffe, dass sich das bis zur EM noch dreht“) an die Kollegen richtete, ist gesetzt. Wie Bernd Schneider und Torsten Frings (noch nicht fit, ihn ersetzt Hitzlsperger). Um den freien Platz kämpfen Schweinsteiger und Trochowski.

Sturm:

Löw baut auf den WM-Torschützenkönig Miroslav Klose. Um den Platz als Sturmpartner rangeln Gomez und Kuranyi, die wohl beide eine Halbzeit spielen dürfen. Lukas Podolski ist momentan nur noch die Nummer vier.

Patrick Strasser

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