Gesundes am Gärtnerplatz
MÜNCHEN - Eigentlich, sagt Steffen Hamann, esse er morgens am liebsten Süßkram. Doch beim Frühstück mit der AZ im „Le Pain Quotidien“ am Gärtnerplatz isst er Joghurt mit frischen Früchten. Er hat, wie jeden Morgen nach dem Aufwachen, bereits auf dem Handy seine Facebook-Seite gecheckt. Um elf beginnt für den Kapitän der Bayern-Basketballer und der Nationalmannschaft wie jeden Tag das Training. Davor gönnt er sich noch schnell etwas Gesundes. Hamann hat ein jungenhaftes, ein fröhliches Gesicht, nur der Bart lässt darauf schließen, dass er schon 29 ist.
Er spielte schon in Bamberg, Bologna und Berlin, ehe ihn Trainer Dirk Bauermann für die Mission Aufstieg nach München lotste. Zu Bayern, zu seinem Traumverein, mit dem er am Sonntag vor 12 000 Zuschauern in der Olympiahalle gegen Würzburg spielen wird. In der AZ spricht er über...
das Glockenbachviertel: „Ich wollte schon immer in München leben“, sagt er, „ich kann mir vorstellen, hier alt zu werden.“ München verbinde die Vorteile einer Großstadt mit jenen von kleineren Städten, meint der gebürtige Franke. Er sei ein Gewohnheitstier und gehe am liebsten in der Nähe seiner Wohnung aus. Die liegt am Gärtnerplatz. Und so findet man Steffen an sonnigen Tagen auch mal lesend im „Café Box“ direkt am Gärtnerplatz. Hamann hat eine große Schwäche für Pasta, seinen Lieblingsitaliener in München hat er auch schon längst gefunden – direkt vor seiner Haustür. „’Terra Verde’ ist jetzt zwar kein bekannter Laden, aber er macht alles aus Bio-Zutaten. Das ist gerade als Sportler wichtig“, so Hamann. Wenn kein Spiel ansteht, geht Steffen auch mal abends mit seinen Jungs vor die Tür. Erstes Ziel ist die „Robinson’s Bar“ in der Corneliusstraße: „Ein kleiner versteckter Laden, ziemlich hip. Schickimicki ist nicht so sehr mein Ding, aber ins ’Ed Moses’ geh ich ganz gern. Da gefällt mir die Musik.“
seine Musik: „Ich bin eher auf der HipHop-Schiene. Das gehört zum Basketball dazu, das lebt man auch“, sagt er. Doch Hamann lässt sich auch musiktechnisch nicht gerne in eine Schublade stecken. Im Dezember war er im „Kings of Leon“-Konzert in der Olympiahalle, außerdem macht er selber Musik. „In Berlin habe ich angefangen, Klavier zu spielen“, verrät er. Nun suche er in München nach einem Lehrer.
die Münchner: „Die Ur-Münchner haben einen ganz komischen Dialekt, aber das sagen die natürlich auch über uns Franken“, sagt Hamann. Er mag die Münchner ebenso wie die Stadt. Gerade im Vergleich zu Berlin seien die Münchner schon gemütlicher. Das habe er etwa auf der Wiesn erlebt: „Lecker essen, gerne mal ein Bierchen trinken, einfach eine schöne Zeit verbringen.“ Das gefalle ihm. Hamann: „Da fühlt man sich gleich schneller zu Hause.“
seinen Stil: Hamann ist 1,94 Meter groß, trägt Schuhgröße 46 – für einen Basketballer ist das fast klein. Probleme, passende Kleidung zu finden, hat er also nicht. Zum Shoppen geht er (genau!) ins Glockenbachviertel oder in die Innenstadt. Die anderen Basketballer, findet er, seien ein bisschen lässiger angezogen als er: „Baggypants und zu weites T-Shirt sind bei uns schon sehr angesagt“, sagt er. Hamann dagegen bevorzugt eher Polohemden, Jeans und Sneakers. Klassisch und gemütlich mag er es, auch bei der Einrichtung seiner Altbauwohnung. „Warm und modern“, beschreibt er sie, „aber auf keinen Fall zu kahl. Ich habe schönes, altes Parkett und auch Teppiche. An den Wänden hängen Bilder.“ Und aufgeräumt sei es auch immer. „Vorher kann ich nicht schlafen gehen.“
die Münchner Frauen: Da hat Hamann schon einen Volltreffer gelandet: „Ich wurde vorgewarnt, dass es in München viele schöne Frauen gibt“, erzählt er lachend, „davon habe ich mich überzeugen lassen und bin jetzt seit drei Monaten sehr glücklich vergeben.“