Gehörig im Aufwind: Die DSV-Adler und ihre stärksten Konkurrenten

Die DSV-Adler wähnen sich zum Saisonstart am Wochenende stark. Die Erben von Martin Schmitt und Sven Hannawald müssen aber gegen starke Konkurrenz bestehen - und bei der Slip-Kontrolle.
Martin Wimösterer |
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Angriff auf die Spitze: Karl Geiger (oben) und Markus Eisenbichler (unten) sind die deutschen Schanzen-Stars.
Angriff auf die Spitze: Karl Geiger (oben) und Markus Eisenbichler (unten) sind die deutschen Schanzen-Stars. © picture alliance/dpa

Die Adler steigen schon wieder in die Lüfte! Die Saison der Skispringer beginnt am Wochenende.

Die AZ beantwortet die wichtigsten Fragen rund um die Schnee-Gaudi.

Wann und wo geht die Saison los?

So früh wie nie: An diesem Wochenende startet der Weltcup-Zirkus in Nischni Nagil im mittleren Ural. Die Saison endet Ende März mit dem Skifliegen in Planica (Slowenien).

Was sind die Höhepunkte?

Zur Vierschanzentournee um den Jahreswechsel kommen die Skiflug-WM auf dem Monsterbakken im norwegischen Vikersund (11.-13. März, Weiten von über 250 Metern sind drin) und natürlich die Olympischen Spiele im Februar hinzu. In Zhangjiakou, 180 Kilometer nördlich von Peking, finden die Wettbewerbe im Skispringen statt. Die beiden Schanzen in der Kältekammer auf 1.500 Metern über Normalnull sind speziell für die Spiele aus dem Boden gestampft worden.

Wer sind die deutschen Asse?

"Wir haben vielleicht weltweit die Mannschaft mit dem dichtesten Leistungsniveau", sagte Severin Freund. Er, letzter deutscher Gesamtweltcupsieger 2014/15, darf wegen des dichten Kaders erst einmal nur im zweitklassigen Continental Cup ran. Die Asse: Karl Geiger aus Oberstdorf ist "Skisportler des Jahres". Er landete bei der vorigen Vierschanzentournee auf Rang zwei. Auf dem zweiten Rang des Gesamtweltcups schloss Markus Eisenbichler (Siegsdorf) die Vorsaison ab.

Wer sind die Favoriten?

Die Top-Deutschen wollen ein Wörtchen mitreden, doch sie haben scharfe Konkurrenz: Halvor Egner Granerud ist amtierender Gesamtweltcupsieger. Auch der Japaner Ryoyu Kobayashi, der im Sommer als einziger Granerud bezwang, gilt als Titelkandidat. Der Glanz des ehemaligen Primus Finnland ist etwas verblasst - Niko Kytösaho soll für einen Aufschwung von "mäkihyppy" (finnisch für Skispringen) sorgen. Bei den Österreichern ist Weltmeister Stefan Kraft der Hoffnungsträger, bei Polen Kamil Stoch ("König Kamil").

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Welche neuen Regeln gibt es?

Der große Hype wie bei Martin Schmitt und Sven Hannawald ist vorbei. Nicht nur, was die Zuschauer angeht, auch bei den Athleten selbst.

Selbst die Saisonhöhepunkte wie die Vierschanzen-Tournee locken weniger Springer an als früher. Sollte, wie im Vorjahr in Titisee-Neustadt, keine Qualifikation nötig sein, kann der Veranstalter nun stattdessen einen "Prolog" austragen.

Eine andere neue Regel schreibt vor, dass per Laser stets die "To-beat-Linie" im Schnee eingeblendet wird - also die Weite zur Führung.

Was bewegte die Szene zuletzt?

Gregor Schlierenzauer, Einzelspringer mit den meisten Weltcupsiegen (53), trat zurück. Im Top-Verband, Norwegen, gab es riesigen Zoff um den Sportmanager - auch der Vertrag mit Erfolgstrainer Alexander Stöckl ist noch nicht verlängert. Olympia-Gastgeber China feuerte Trainerlegende Mika Kojonkoski, angeblich, weil er zu wenig von den Springern forderte. Er dagegen berichtet von Überlastungsverletzungen und weinenden Athleten.

Wie gefährlich ist Skispringen?

Unfälle kommen immer wieder vor, selten aber so schwer wie beim Norweger Daniel André Tande. Nach einem Aufprall beim Skifliegen in Planica hatte er für zwei oder drei Minuten keinen Puls. Er verletzte sich an der Lunge, erlitt Brüche. Eine der Blutung war im vorderen Teil des Gehirns, er wurde ins Koma versetzt. Er kehrte mehrere Wochen später ins Training zurück und fliegt nun mit einer Titanplatte über dem Schlüsselbein.

Sind die Springer Hungerhaken?

Gewicht ist trotz der Körperfett-Bindung an die Skilänge weiter von Gewicht. Die norwegische Weltmeisterin Maren Lundby pausiert nun darum. "Mein Körper hat sich in letzter Zeit auf natürliche Weise verändert", sagte sie.

Was hat es mit der Slip-Kontrolle auf sich?

Finnlands Hoffnungsträger Kytösaho meint, dass die Wettbewerbe weniger durch die körperliche Form, als vielmehr durch Technologie und Ausrüstung entschieden werden. Klar, dass jeder tüftelt - allerdings ist das komplette Equipment reglementiert. Alle Starter sollen auf ihre Körperdaten abgestimmte Anzüge tragen, auch bei Ski, Schuh und Helmen schaut der neue Chefkontrolleur Mika Jukkara genau hin. Nur die Unterhose (nur Slip-Version erlaubt) dürfen die Springer anbehalten, wenn sie vermessen werden.

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